"0 Marianne hilf" im WirtsstadI

Kleinkunst mit Annamirl - Scheibelsgrub: „,0 Marianne hilf" im Wirtsstadl


Kleinkunst im Wirtsstadl Gürster mit Anna M. Spies ist am Donnerstag, 26. Mai, um 20 Uhr in Mitterfel­s / Scheibelsgrub gebo­ten. Unter dem Motto ,,0 Marianne hilf" plaudert die Kabaret­tistin Anna M. Spies aus der Schatztruhe ei­ner alleinerziehenden Großmutter. Um nichts anderes als das pralle Leben geht es im ersten Soloprogramm von An­namirl alias Marianne Schwinghammer.

Sie taucht genau da ein, wo der Sumpf am tiefsten ist: in der Fa­milie. Marianne ist nicht nur Mutter, Tochter, Schwie­germutter, Schwiegertochter und nebenher auch noch Ehefrau in ei­ner Person. Nein, sie ist zu allem Überfluss auch noch "alleinerzie­hende Oma". Frei nach dem Motto ,,0 Marianne hilf" bedient sich ein ganzer Familienbund ihrer schein­bar unerschöpflichen Reserve.

Karten gibt es ab sofort im Reiter­hof Gürster, Mitterfels/Scheibels­grub, Telefon 09961/342, und beim Leserservice des Straubinger Tag­blatts, Telefon 09421/940-6700.

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 17.5.2011)

 

 


Kabarett im Wirtsstadl - Scheibelsgrub: Soloprogramm von Anna M. Spies

Zum zweiten Mal war jetzt im Wirtsstadel bei Norbert und Traudl Gürster in Mitterfels/Schei­belsgrub Kabarett angesagt. Dies­mal mit Anna M. Spies und ihrem Soloprogramm ,,0 Marianne hilf".

"Net klatschen, sonst wachts auf" - flüstert sie beim Betreten der Bühne und drückt einer Zuschauerin gleich eine noch warme Baby­windel in die Hand. Marianne ist nämlich alleinerziehende Großmut­ter, eine "AEG", und was für eine: stimmgewaltig, tatkräftig und liebe­voll. Kopfschüttelnd und kritisch nimmt sie die Gewohnheiten der jungen Leute aufs Korn: die Check­liste für den Umgang mit dem Kind, den Ökofimmel der Mütter oder die oft aberwitzigen Namen und Dop­pelnamen. Wie sich so was im Alltag anhört, erfährt das amüsierte Publi­kum sofort: "Soraya, musst du mal bieseln?" Als Oma Marianne dann das Lied vom verlassenen Kind singt, wird die dunkle Seite des mo­dernen Kinderkultes deutlich. Marianne kann aber auch anders: Sie schlüpft problemlos in die Haut der Ratschkathl von nebenan, checkt sich auf als mondäne Genoveva, lässt eine bedudelte Parkbekanntschaft derbe Witze reißen und ver­tritt in Gesundheitshose und Ka­robluse die spießigen Ansichten ei­ner Ewiggestrigen. Dann zeigt sie sich im ausgeflippten Outfit einer Frau in den besten Jahren und ver­wirklicht sich beim Trommeln selbst. Da darf das begeisterte Pub­likum mitmachen.

Marianne singt auch über das Äl­ter- und Dickwerden - "wenn das Fett nach vorn zwischen Brust und Schenkel fällt" -, stellt die atembe­raubende Rechnung auf, dass das Alter auf einem Kreuzfahrtschiff nicht nur angenehmer, sondern auch billiger kommt als im Seniorenheim und rechnet ganz schön bitterböse mit der modernen "Plastik"-Welt ab. Ein Abend zum Lachen, zum Mitdenken und zum Nachdenken, halt wie im wirklichen Leben.

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 2.6.2011)