Medaille macht das Vorbild sichtbar : Martin Graf aus Haselbach ausgezeichnet
"Konrad Adenauer hat einmal gesagt, dass Ehrungen immer dann stattfinden, wenn die Gerechtigkeit ihren guten Tag hat, und das könnte auch das Motto des heutigen Tages sein", sagte Landrat Reisinger zu Beginn. Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten werde seit 1994 Menschen verliehen, die sich in mindestens 15 Jahren aktiver Tätigkeit in Vereinen und Organisationen mit vor allem kulturellen, sportlichen und sozialen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben.
Christiana Eder und Martin Graf haben das Leben im Landkreis in den letzten Jahren und Jahrzehnten aktiv mitgestaltet. "Sie fragten nicht nach einem Lohn. Sie brachten für eine gute Sache viel Zeit und Energie auf und haben dafür vielleicht auch hie und da ihre privaten Interessen zurückgestellt." Da solche Bürger oft im Hintergrund wirkten, gebe es Ehrungen, Medaillen und Urkunden. Sie rückten die Geehrten in den Mittelpunkt.
Fingerpspitzengefühl
Christiana Eder sei seit 20 Jahren ehrenamtliche Leiterin der kommunalen Volkshochschule in Parkstetten. Sie konzipiere und organisiere die Kurse jedes Jahr mit viel Fingerspitzengefühl. Dabei schaue sie sich jeden Kursleiter schon vor dem Kurs ganz genau an. "Ich lasse ihn erst auf mich wirken", verriet Christiana Eder mit einem Lächeln. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit und auch ein persönliches Anliegen seien ihr die Gesundheit und Fitness der Bürger. Mittlerweile finden dank Christiana Eder in Parkstetten bereits über 100 Veranstaltungen mit 1700 Teilnehmern statt. Etliche der Kurse bestehen dabei schon seit vielen Jahren.
Großes Engagement
Martin Graf bezeichnet sich selber als "Urgestein" des Bayerischen Wald-Vereins. Seit 1984 sei Graf bereits Vorsitzender dieses Vereins, betonte Reisinger. In dieser Zeit habe er gute Traditionen weitergeführt, viele neue Ideen eingebracht und viele Wanderungen und Fahrten, nicht nur in den Bayerischen Wald, angeboten - vorab ausgetestet von ihm und seiner Frau persönlich. Durch seine Vorträge, Ausstellungen und Führungen sei die Sektion des Bayerischen Wald-Vereins auch zu einem Kulturträger in Mitterfels geworden. Sein unerschöpfliches Wissen in Naturkunde und bayerischer Heimat- und Kulturgeschichte habe er sich durch Eigenstudium erworben und gebe es nun mit mitreißender Leidenschaft als Landschafts- und Naturführer an alle Altersgruppen weiter.
Graf setzte sich in der Vergangenheit zudem für den Spitalwald in Gschwendt und die Erhaltung der Schachten im Bayerischen Wald ein. Er sei Gründungsmitglied und zweiter Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels e.V. und verfasse selbst Beiträge für das Mitterfelser Magazin. Nahezu bis zur letzten Minute seiner Freizeit setze er dafür ein, seine Heimat lebenswert zu erhalten, betonte Landrat Alfred Reisinger.
In Anwesenheit der Bürgermeister und der Vereinsvertreter überreichte Landrat Reisinger anschließend die Auszeichnungen in Form einer Anstecknadel. Ihn freue es, dass es Menschen gebe, die nach vorne schauten, "ich würde gerne mehr von ihnen ehren".
Bericht und Bild : -sek- (SR-Tagblatt 01.10.2010 )