Medaille macht das Vorbild sichtbar : Martin Graf aus Haselbach ausgezeichnet

Zwei Land­kreisbürger haben am Donnerstag das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt erhalten. Landrat Al­fred Reisinger überreichte Christia­na Eder, ehrenamtliche Leiterin der Volkshochschule Parkstetten, und Martin Graf, Vorsitzender des Baye­rischen Wald-Vereins, Sektion Mit­terfels, die Auszeichnung im Namen von Ministerpräsident Horst Seeho­fer in einer Feierstunde am Nach­mittag im Landratsamt.

"Konrad Adenauer hat einmal ge­sagt, dass Ehrungen immer dann stattfinden, wenn die Gerechtigkeit ihren guten Tag hat, und das könnte auch das Motto des heutigen Tages sein", sagte Landrat Reisinger zu Beginn. Das Ehrenzeichen des Baye­rischen Ministerpräsidenten werde seit 1994 Menschen verliehen, die sich in mindestens 15 Jahren aktiver Tätigkeit in Vereinen und Organisa­tionen mit vor allem kulturellen, sportlichen und sozialen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben.

Christiana Eder und Martin Graf haben das Leben im Landkreis in den letzten Jahren und Jahrzehnten aktiv mitgestaltet. "Sie fragten nicht nach einem Lohn. Sie brachten für eine gute Sache viel Zeit und Energie auf und haben dafür viel­leicht auch hie und da ihre privaten Interessen zurückgestellt." Da sol­che Bürger oft im Hintergrund wirk­ten, gebe es Ehrungen, Medaillen und Urkunden. Sie rückten die Ge­ehrten in den Mittelpunkt.

Fingerpspitzengefühl

Christiana Eder sei seit 20 Jahren ehrenamtliche Leiterin der kommu­nalen Volkshochschule in Parkstet­ten. Sie konzipiere und organisiere die Kurse jedes Jahr mit viel Finger­spitzengefühl. Dabei schaue sie sich jeden Kursleiter schon vor dem Kurs ganz genau an. "Ich lasse ihn erst auf mich wirken", verriet Christiana Eder mit einem Lächeln. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit und auch ein persönliches Anliegen seien ihr die Gesundheit und Fitness der Bür­ger. Mittlerweile finden dank Christiana Eder in Parkstetten be­reits über 100 Veranstaltungen mit 1700 Teilnehmern statt. Etliche der Kurse bestehen dabei schon seit vielen Jahren.

Großes Engagement

Martin Graf bezeichnet sich sel­ber als "Urgestein" des Bayerischen Wald-Vereins. Seit 1984 sei Graf be­reits Vorsitzender dieses Vereins, betonte Reisinger. In dieser Zeit ha­be er gute Traditionen weiterge­führt, viele neue Ideen eingebracht und viele Wanderungen und Fahr­ten, nicht nur in den Bayerischen Wald, angeboten - vorab ausgetestet von ihm und seiner Frau persönlich. Durch seine Vorträge, Ausstellun­gen und Führungen sei die Sektion des Bayerischen Wald-Vereins auch zu einem Kulturträger in Mitterfels geworden. Sein unerschöpfliches Wissen in Naturkunde und bayeri­scher Heimat- und Kulturgeschichte habe er sich durch Eigenstudium erworben und gebe es nun mit mit­reißender Leidenschaft als Land­schafts- und Naturführer an alle Al­tersgruppen weiter.

Graf setzte sich in der Vergangen­heit zudem für den Spitalwald in Gschwendt und die Erhaltung der Schachten im Bayerischen Wald ein. Er sei Gründungsmitglied und zwei­ter Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatgeschichte Mitterfels e.V. und verfasse selbst Beiträge für das Mitterfelser Magazin. Nahezu bis zur letzten Minute seiner Freizeit setze er dafür ein, seine Heimat le­benswert zu erhalten, betonte Land­rat Alfred Reisinger.

In Anwesenheit der Bürgermeis­ter und der Vereinsvertreter über­reichte Landrat Reisinger anschlie­ßend die Auszeichnungen in Form einer Anstecknadel. Ihn freue es, dass es Menschen gebe, die nach vorne schauten, "ich würde gerne mehr von ihnen ehren".


Bericht und Bild : -sek- (SR-Tagblatt 01.10.2010 )

 

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