Einer Almhütte nachempfunden ist das kleine Häuschen, in dem sich der Milchautomat befindet. Vor der Türe eine Milchkanne, daneben Parkplätze für die Kunden. Am Wochenende wurde die Anlage feierlich eingeweiht. Pfarrer Pater Dominik Daschner bat für die Menschen, die den Automaten betreiben, und für alle, die hier Milch holen, um Gottes Segen. Er sprach von der Sorge der Bauern um den niedrigen Milchpreis, von dem sie nicht leben können, von Entscheidungen, die getroffen werden mussten und von der Idee der Familie Graf, einen Milchautomaten aufzustellen.
Bürgermeister Heinrich Stenzel wies auf die Schwierigkeiten der Bauern bei der Milchproduktion hin, wo Großkonzerne die Preise bestimmen und wo harte Arbeit nicht honoriert werde. Er forderte die Politiker auf, die Preise in richtige Bahnen zu lenken. Der Milchautomat sei auch eine Möglichkeit für die Menschen zu erfahren, wo die Milch herkommt, meinte Stenzel.
150 Liter Milch fasst der gekühlte Tank, aus dem die gläsernen Mehrwegflaschen gefüllt werden. „Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit“, betonte Jungbauer Kilian Graf. Nach jeder Füllung wird die Anlage automatisch gereinigt. Automatisch wird auch das Geld gewechselt. So kann rund um die Uhr zu jeder Tages- und Nachtzeit frische, unbehandelte Milch vom Bauernhof geholt werden.
Bogener Zeitung , 18.07.2016