„Die Appelle verhallen“
Mitterfels. (erö) Immer wieder und immer öfter kommt es vor, dass frei laufende Hunde ein Reh jagen, es anfallen, reißen und bei lebendigem Leib anfressen. So auch in der Nacht von Sonntag auf Montag in Mitterfels, Waldbadweg. Anwohner hörten in der Nacht Hundegebell und das laute Klagen eines Rehes. Am Morgen fand man am Rand der Siedlung ein totes, übel zugerichtetes Rehkitz mit Spuren von Hundebissen an der Schädeldecke und am Körper.
Frei laufende Hunde seien zu jeder Tages- und Nachtzeit am Waldrand zum Perlbachtal anzutreffen, so Anwohner. Den Hundebesitzern scheine es gleichgültig zu sein, wenn die Hunde ein Stück Wild jagen. „Wir Jagdpächter sind es leid, Hundehalter immer wieder darauf hinzuweisen, dass im gesamten Gemeindegebiet von Mitterfels Anleinpflicht für Hunde besteht“, betont Viktor Käser, einer der drei betroffenen Jagdpächter. Die Hundebesitzer reagieren meist befremdet, häufig sogar unfreundlich und lassen ihren Hund oft noch in Sichtweite des Jägers wieder frei laufen.
Auch bei abendlichen Revierfahrten und Ansitzen seien streunende Hunde anzutreffen. Und immer wieder seien verstümmelte und übel zugerichtete Hasen und Rehe zu finden. Anzeigen bei der Polizei führen nicht weiter, der Appell an die Hundebesitzer verhallt, meint Käser resignierend. Ein ähnlicher Fall hat sich erst Mitte vergangener Woche in Regensburg zugetragen. Am Mittwoch jagte dort ein Hund auf einer Wiese bei Sallermühle einem Rehbock hinterher. Der Hund erwischte das Tier und verbiss sich in dessen Hals. Der Rehbock verendete daraufhin.
Bogener Zeitung , 12.11.2015