Musikanten spielten auf
Im musikantenfreundlichen Wirtshaus Fischer Veri ist jeden Monat gemeinsames Musizieren angesagt. Immer im Oktober findet dann der große Musikantenstammtisch im Saal mit vielen Musikanten aber auch musikbegeisterten Zuhörern statt. Unter dem Motto „a weng g’sunga, a weng g’spuit“ ist jeder willkommen, der ein Instrument spielt, gern singt oder Musik hört. In diesem Jahr fand der Stammtisch bereits zum 13. Mal statt.
Zur Tradition gehört die Einstimmung auf den Abend mit zünftigen Klängen der Blaskapelle Mitterfels. Hier präsentierte sich wieder Heinrich Stenzel als singender Bürgermeister. Die charmante Wirtin Lydia hieß die Gäste willkommen und freute sich über viele Musikanten vom monatlichen Stammtisch. Durch den Abend führte Heinz Wanninger auf seine bekannt unterhaltsame Weise, auch bekannt als „Musikant mit dem Brummtopf“, dem er an diesem Abend wieder urige Töne entlockte. Zur Tradition gehört es auch, dass für einen guten Zweck gesammelt wird: Diesmal war die Spende für die Jugendarbeit des Musikvereins bestimmt, der sich über 500 Euro freuen darf, die Wirt Franz Fischer um 100 Euro „aufrundete“. Als Schirmherr gab MdL Hans Ritt der Veranstaltung die Ehre und zitierte Richard Wagner: „Musik ist die Sprache der Leidenschaft“.
Leidenschaft für die Musik bewiesen auch alle Musikanten, ob so jung wie die fesche Katja oder älter wie der Bertl, die Akkordeon und Steirische bestens beherrschten und dazu sangen. Sehr gut kamen auch Bianca und Kon an, die als „De G’miatlich’n“ mit Gitarre und Steirischer auftraten. Ein Hingucker und Hinhörer waren die Geschwister Speinle, sechs großartige Musikanten mit Markenzeichen Hut. Sie spielen mehrere Instrumente und haben sich alles selbst beigebracht, erklärte Vater Speinle. Die beiden erst zehnjährigen Zwillinge Ruth und Lydia legten ein Trompetenduett hin, das die Zuhörer zum Jubeln brachte. Gelacht werden durfte auch über die Witze von Franz Obermeier, der als Mitglied der Blaskapelle mit der Posaune aktiv war und später zusammen mit der Elfi mit Gitarre und Steirischer unter anderem Wirtin Lydia ein Ständchen brachte. Ganz urig war der Kilger Karl-Heinz aus dem fernen Drachselsried. Er fing ganz sanft an mit Gesang und zeigte dann viel komödiantisches Talent mit saftigen Verserln zur Steirischen über „Bauer sucht Frau“.
Doch damit nicht genug: die Gerlinde sang wieder zum Akkordeon, begleitet vom Flügl Mani, und die Christl, bekannt als Musikantin im Seniorenheim, jodelte mit Heinrich Stenzel was das Zeug hielt.
Die Stimmung stieg mit jedem Lied, Musikanten und Zuhörer wurden immer lustiger, sangen mit, klatschten und schunkelten. Ein echter Hoagarten, wo jeder, der singen oder spielen kann, spontan mitmacht, ohne sich lange zu zieren. Dazu gehört auch spontanes Zusammenspielen der verschiedensten Musikanten. Zum Abschluss der ersten Runde fanden sich Spieler mit Trompete und Gitarre, Akkordeon, Steirischer, einem selbst gebauten Bass und Heinz Wanninger mit dem Brummtopf ein. Gewaltig waren die Klänge dieses ungewöhnlichen Orchesters. Mit dem Walzer „Sag dankeschön mit roten Rosen“ sagten die Musikanten „vergeltQs Gott“ für die reichlichen Spenden und den ebenso reichen Beifall des Publikums. Und dann ging es noch lange weiter mit „a weng g’sunga, a weng gspuid“ im Gasthof Fischer.
Bericht und Bilder : erö (SR-Tagblatt, 13.10.2014)