Pierre Ruby trat im Wirtsstadl Gürster auf

Ein genialer Stimmkünstler und Wortverdreher - Der bekannte Bauchredner Pierre Ruby trat im Wirtsstadl Gürster auf


Wer Pierre Ruby live erleben will, muss nicht extra zur „Fastnacht in Franken“ reisen. Der Bauchredner und Entertainer Ruby trat kürzlich im Wirtsstadl der Familie Gürster in Mitterfels-Scheibelsgrub auf und sorgte mit seinem neuesten Programm „Bauchlandung“ für Staunen und Begeisterung beim Publikum.

Als Flugkapitän nahm Ruby seine Gäste mit auf einen Flug nach Rio, begleitet von der Handpuppe Amanda, die, frech und keck, als Stewardess dabei war. Witzig, amüsant und voller Pointen sind die Dialoge zwischen Ruby und seiner Amanda. Erwin, ein Gast aus dem Publikum, willkürlich ausgewählt, darf mitspielen und wird von der flotten Amanda gleich „angemacht“ -„ich bin Single“. Amanda ist der Star der Show, sie wird mit Rosen auf der Bühne empfangen, führt das große Wort und erlaubt sich jede Menge Frechheiten.

 

Verblüffend, wie Ruby es schafft, diese Puppe so lebendig werden zu lassen. Wie er sie schlagfertig aktuelle Themen kommentieren, seine Wortwitze parieren und mit Piepsstimme ein Liebeslied für Edwin singen lässt. Auch Überraschungsgäste werden präsentiert: ein Esel, der Gedanken lesen und zaubern kann, ein sprechender Donat in der Tüte und ein kleines graues Koffermonster. Dann wieder leiht Ruby dem schwarzen „Jazzsänger“ Eddy seine Stimme und singt ganz tief Soul und Blues. Und das Publikum darf immer wieder mal mitmachen, lässt sich nicht lange bitten, singt, klatscht Beifall und freut sich.

Ruby ist ein Meister der Redekunst, ein Stimmkünstler und ideenreicher Wortverdreher, dabei nicht anzüglich, immer witzig und humorvoll. Er politisiert und kritisiert, zeigt alltägliche Dinge aus ganz neuer, überraschend Sicht. Im „Hutrausch“ wird Ruby zum Verwandlungskünstler und beweist genial, wie man sich mit einer Hutkrempe und ganz wenigen Requisiten verwandeln kann: in einen Seeräuber, eine Nonne, einen Cowboy oder einen Panflötenspieler. Dazu erklingt die passende Melodie. Auch Amanda darf in eine neue Rolle schlüpfen: Kurz vor Rio wird sie ein Showgirl mit Glitzer-Outfit und buntem Federschmuck.

Rubys Programm heißt „Bauchlandung“, lädt aber mit pfiffigem Wortwitz und vielen Überraschungen zum fröhlichen Abheben vom Alltag ein – Entertainment mit Bauchgefühl. Für den reichlichen Beifall gab es drei Zugaben von Ruby und seiner Amanda.

 



 

Die Stimme ist sein Heiligtum

(erö) Drei Fragen an Pierre Ruby, mit bürgerlichem Namen Sebastian Reich, 28 Jahre jung, Bauchredner, Moderator, Entertainer:

Wie und wann haben Sie Ihr Talent als Bauchredner entdeckt?

Ruby: Mein Onkel hat 30 Jahre lang als Bauchredner gearbeitet. Mit ihm stand ich schon als Fünfjähriger auf der Bühne und habe seine Begeisterung mitbekommen. Das fing ganz spielerisch und ohne Zwang an. Dabei entdeckte ich auch meine Leidenschaft für das Puppenspiel. Seit zehn Jahren stehe ich auf der Bühne, und mache den Job seit sieben Jahren hauptberuflich.

Wie läuft ihr Training ab?

Ruby: Zunächst habe ich drei Jahre lang trainiert, viel auch vor dem Spiegel. Aber mein neues Programm „Bauchlandung“, das im März Premiere hatte, entsteht teilweise auch ganz spontan auf der Bühne, während der Vorstellung.

Wie halten Sie Ihre Stimme fit?

Ruby: Meine Stimme ist mein Heiligtum. Wenn ich von Donnerstag bis Sonntag hintereinander auftreten muss, ist das ganz schön anstrengend. Seit der Mandeloperation vor einigen Jahren wurde es leichter, ich hatte keine Halsentzündungen mehr. Natürlich achte ich auf die Stimme und pflege sie, manchmal mit Salbeitee.