Ein warmer Sommervormittag. Vor dem BRK-Seniorenheim sitzen zahlreiche Bewohner in der Sonne und warten.
Dann kommen sie angetanzt, die Schülerinnen und Schüler der Klasse M7 von Irmengard Hofmann, die Mädel fast alle im feschen Dirndl, viele Burschen in der Lederhose. Sie führen den Senioren die lange vergessene Mitterfelser Francaise vor. Angeführt von Irmengard Hofmann und Franz Schötz vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege beginnt der Tanz mit einer Polonaise.
Franz Schötz erinnert an die Mitterfelser Francaise, im Volksmund einfach "Frasee" genannt, die von acht bis zehn Personen getanzt wird und früher zu jedem Tanzabend gehörte. Dazu spielten die Grimmmusikanten aus Haselbach auf. Später geriet der Tanz in Vergessenheit, bis Franz Schötz mit Hilfe von älteren Mitterfelsern wie Erika Uekermann und Franz Wartner die einzelnen Figuren dieses Paartanzes aufzeichnete und sie wieder lebendig werden ließ.
Bei Veranstaltungen wie der Bruder Straubinger Redoute wird auch die "Mitterfelser Frasee" gern getanzt, sagt Schötz. Ohne langes Üben haben die Jugendlichen den Tanz gelernt - die Klasse verfügt über so einige Bewegungstalente. Freude auch bei Rektor Gerhard Groß von der Mittelschule: "Dieser Tanzvormittag ist der Abschluss von mehreren Interaktionen von Schule und Seniorenheim. Neben Vorlesetagen in der Adventszeit und dem Fotoprojekt ,Die Schönheit des Alters' soll dieser Tanz einmal mehr Jung und Alt zusammenbringen", so Groß.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Mitterfelser Frasee wird getanzt. Tanzmeister Franz Schötz sagt die Touren an, Florian Murer fungiert mit seinem Akkordeon als Kapellmeister, und alles klappt wunderbar. Da werden "Komplimente" gemacht, die Paare begegnen und drehen sich und lächeln sich an. Auch die Seniorinnen und Senioren strahlen, klatschen ein wenig mit und bedanken sich bei den Jugendlichen mit ganz viel Beifall.
Als Stellvertreterin von Heimleiter Christian Herrmann dankt auch Pflegedienstleiterin Sylvia Molnar für die Vorstellung und lädt alle Akteure zu einer kleinen Erfrischung in die Cafeteria ein. Die Teilnehmer am Projekt „Portraitfotografie" nutzen die Möglichkeit, ihren Portraitpaten Grüß Gott zu sagen. –
Am Donnerstag, 28. Juli, sind alle Teilnehmer des Portraitprojektes nach München zu einem Empfang in der Staatskanzlei bei Ministerpräsident Horst Seehofer eingeladen.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 20.7.2011)