Echte Frühlingsstimmung herrschte beim ersten Frühlingsfest der Pfarrgemeinde und der Marktgemeinde im Pfarrheim. Senioren wurden bei dem Erzählcafé über das Thema „Christliche Frühlingsbräuche“ bei Kaffee und Kuchen und frühlingshafter Musik mit dem Duo Heinrich und Norbert Stenzel. „Mit dem Frühlingsfest wollen wir den Senioren der Gemeinde etwas Neues bieten, nachdem der Seniorenfasching wegen der kurzen Faschingszeit entfallen musste“, meinte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Matthias Kutzner.
Zum Thema der christliche Frühlingsbräuche habe sicher jeder etwas zu erzählen, war sich Kutzner sicher. Ganz viel zu erzählen hatte Martin Graf, Landschafts- und Naturführer und bestens vertraut mit heimischen Bräuchen zur Frühlingszeit. Er ging zunächst auf den Namenspatron der Sankt Georgskirche ein, „der Heilige der Ritter“, dem meist die Burgkapellen gewidmet seien. Er sprach über den Brauch des Bittgangs nach Oberalteich an Sankt Markus am 25. April und klärte über die Unterschiede zwischen dem kalendarischen (19./21. März) und dem meteorologischen Frühlingsbeginn (1. März) auf. Für die Bauern begann der Vorfrühling allerdings mit der Haselblüte, der Erstfrühling mit der Haferaussaat und der Vollfrühling dann, wenn der erste Kuckuck schreit, erzählte Graf. Der Kuckuck sei in diesem Jahr schon Anfang April zu hören gewesen.
Graf sprach über Osterbräuche wie das Palmbüscherlbinden, über die großen „Palmgartn“, über die Weidenarten und über den bäuerlichen Brauch, die Felder mit geweihten Kreuzen aus dem Osterscheit vor Unwettern und Hagelschlag zu schützen. Noch heute würden aus geweihtem Birkengrün der Fronleichnamsprozession Kränze geflochten und aufgehängt. Es war ein kurzweiliger Nachmittag für die Senioren bei Musik vom Duo Stenzel, bei Bewirtung von Mitgliedern der Pfarrgemeinde und des Frauenbundes und viel Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
Bogener Zeitung , 27.04.2016