Ideengeber und prägende Persönlichkeit: Alois Bernkopf 85 Jahre

Ideengeber und prägende Persönlichkeit: Alois Bernkopf 85 Jahre

Jahrzehntelang hat sich Alois Bernkopf um die Marktgemeinde Mitterfels verdient gemacht:

Als Lehrer und Gemeinderat, als Geschichts- und Zeitungsschreiber, als Ideengeber im Sport, als Sänger im Kirchenchor und als Grenzgänger der Mitterfelser Gemeindegrenzen. Jetzt feierte Alois Bernkopf mit Familie, Freunden und Vertretern der Ortsvereine seinen 85. Geburtstag und sechs Grußwortredner ließen das engagierte Wirken von Bernkopf noch einmal Revue passieren.

Neben vielen anderen Verdiensten habe Bernkopf die Mitterfelser Geschichte vor dem Vergessen bewahrt und das gesellschaftliche Miteinander in der Marktgemeinde geprägt. Auch im Ruhestand habe er dem Gemeinderat mit Rat und Tat zur Seite gestanden und beispielsweise das Radwegekonzept mit geplant. Dafür gebühre ihm großer Dank, betonte Bürgermeister Andreas Liebl. Bernkopf ist Träger der Goldenen Bürgermedaille der Marktgemeinde, 2019 wurde ihm das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt verliehen. Der Jubilar wurde 1937 in Dunkeltal im böhmischen Teil des Riesengebirges geboren und erlebte die Vertreibung aus der Heimat mit. Markus Schedlbauer überbrachte die Glückwünsche der Lehrer und des BLLV-Kreisverbandes. 62 Jahre sei Bernkopf Mitglied gewesen. Stationen seines Lehrerlebens seien Elisabethszell, Haselbach und Mitterfels gewesen, zum Teil in Klassen mit über 50 Kindern. Bernkopf haben seinen Schülerinnen und Schülern viele Werte vermittelt und für sein langjähriges Engagement die Goldene Ehrennadel des BLLV erhalten.

Ein Urgestein in der Pfarrgemeinde nannte Gemeindereferentin Birgit Blatz den Jubilar. Als Lektor, unverzichtbaren Sänger im Kirchenchor und als Teilnehmer bei den Radwallfahrten nach Altötting habe sie Bernkopf als aktiven Christen erlebt.

Lang war die Laudatio von Stefan Hafner, Vorsitzender des TSV Mitterfels. Bernkopf habe als engagiertes Mitglied den Verein mit seiner Persönlichkeit maßgeblich geprägt. Legendär seien die Mitterfelser Grenzgänge gewesen, als Bernkopf mit vielen Mitterfelsern die Grenzen der Marktgemeinde erforschte, oft genug durch die Wildnis.

Auch im Arbeitskreis Heimatgeschichte, den er 1996 mitgegründet habe, habe Bernkopf prägend gewirkt und rund 100 Beiträge im Mitterfelser Magazin verfasst, berichtete Elisabeth Vogl vom AK Heimatgeschichte. Vorträge und Führungen habe Bernkopf gehalten, Forschungen unter anderem zur Bayerischen Gemeindebildung und der Gebietsreform gemacht. Auch die neue Heimat Mitterfels habe er historisch genau untersucht, Aufsätze zu Wanderungen geschrieben, Exkursionen unternommen und die Leser an seinem Leben als Flüchtlingskind teilnehmen lassen. Bernkopfs Themen im MM reichten vom Todesmarsch von Flossenbürg über kunstgeschichtliche Abhandlungen zu Kirchen und Kapellen bis hin zu Beiträgen über Schulspeisung und Wanderschäfer. Auch im Straubinger Kalender habe Bernkopf Interessantes veröffentlicht.

Ein herzliches Vergelt`s Gott von Martin Graf vom Bayerischen Wald-Verein (BWV), Sektion Mitterfels, galt Bernkopf für 25 Jahre Schriftführer und heimlicher Kulturwart beim BWV. Er habe den Verein weitergebracht und schon zu Zeiten des Eisernen Vorhangs eine Exkursion und Wanderung ins Riesengebirge gewagt.

Auch Bernkopf blickte zurück: Auf eine unruhige Kindheit in der Nachkriegszeit an wechselnden Wohnorten und Schulen mit bis zu 60 Kindern in einer Klasse, an Monate langen Unterrichtsausfall, aber eine geglückte Zeit im Gymnasium mit Abitur und schließlich das Pädagogik-Studium in Regensburg. „Eigentlich wollte ich ja Maurer werden, es gab aber keine Lehrstelle“, erzählt er zum Schluss. Mit ihm feierten Schwester Maria Watscheder, Tochter Gabi und Schwiegersohn Horst sowie Sohn Markus mit Bettina und den Enkelinnen Lena, Julia und Katja und Enkel Samuel. – Bild: Jubilar Alois Bernkopf (2. v.l.) mit (vorne v.l.) Tochter Gabi Scharfenberg, Schwester Maria Watscheder und Sohn Markus sowie (hinten v.l.) Markus Schedlbauer, Stefan Hafner, Elisabeth Vogl, Birgit Blatz und Bürgermeister Andreas Liebl.

Text/Foto: Elisabeth Röhn