Zur Sicherung der Energieversorgung für Mitterfels und Umgebung plant der Energieversorger Bayernwerk eine 20-KV-Erdleitung von Mitterfels in den Ortsteil Hörmannsberg.
Dazu fand jetzt eine Informationsveranstaltung im Landgasthof Fischer mit Netzbauleiter Robert Weiß und Projektleiter Adolf Häusler von Bayernwerk statt. Ein Schalthaus als Netzwerkknotenpunkt für diese und weitere neue Stromleitungen wurde bereits in Mitterfels nahe der Behindertenwerkstätte gebaut. Die Strecke sei vortrassiert, die Dienstbarkeit festgelegt, sagte Weiß. Die Trasse führt knapp zweieinhalb Kilometer überwiegend über einen gemeindlichen Feldweg an Klein- und Großkohlham vorbei und weiter durch mehrere Waldstücke zum Transformatorhaus in Hörmannsberg.
„Stromversorgung stabiler“
Damit werde die Stromversorgung für Mitterfels wesentlich stabiler, Ausfällen sei vorgebeugt, versprach Weiß. Vorgesehen ist zudem eine Doppelmaschenleitung ausgehend von dem Mitterfelser Schalthaus zum einen nach Bogen, wo ein Umschaltwerk gebaut werden soll, und zum anderen eine Leitung nach Haselbach und Schwarzendachsberg. „Ein Jahrhundertprojekt in Sachen Stromversorgung für 1,5 Millionen Euro“, so Weiß. Diese Erweiterung des Stromnetzes sei dringend notwendig, da es auf der Freileitung nach Gschwend bei Sturm immer wieder zu Ausfällen komme, bestätigte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Er wies darauf hin, dass die Zahl der Abnehmer und Einspeiser ständig steige.
Für Beschädigungen komme das Bayernwerk auf. An dieser Stelle gab es Einspruch von einigen der 16 betroffenen Anlieger. Die Erdleitungen in einem Meter Tiefe könnten die Wurzeln besonders der flachwurzelnden Fichten auf Dauer beschädigen, so die Befürchtungen. Als Alternative gebe es die Möglichkeit, die Stromtrasse entlang der Straße von Einfürst nach Hörmannsberg bequem und risikolos im Straßengraben zu verlegen, meinte ein Betroffener.
Zudem betrage die Gewährleistungspflicht bei Schäden nur fünf Jahre. Die Waldeigner wiesen darauf hin, dass der Feldweg teilweise versumpft ist und dass Bäche zu überwinden sind. Ein Gemeinderat zeigte Verständnis für die Bedenken, die Trasse entlang der Straße sei mit Sicherheit risikoloser. Ein anderer Marktrat beruhigte: Die Verlegung der Kabel sei in der Regel problemlos für die Natur. Baumschäden seien bei früheren Projekten kaum vorgekommen und Bäche würden unterquert. Auch sei die alternative Trasse 1,35 Kilometer länger, gab Weiß zu bedenken. Bei Einsprüchen könne mit dem Bau 2018 nicht mehr begonnen werden. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt habe die Genehmigung erteilt, der Baubeginn im Herbst sei ideal.
Einen Vorwurf mussten sich die Planer gefallen lassen: Man sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Bericht : erö (SR-Tagblatt, 30.10.2018)