Jahresversammlung der WBV Mitterfels

Schlechtes Jahr für Waldbesitzer - Borkenkäfer und Sturm schaden Holz

Mitterfels. (eam) Während das Jahr 2014 für die Waldbesitzer durchaus zufriedenstellend war, machten 2015 der Sturm „Niklas“ und der Borkenkäfer die vormals annehmbaren Holzpreise zunichte.

Die Sägewerke nahmen einen Abschlag für Käferholz vor, wie Stefan Trepnau, Geschäftsführer der Waldbauernvereinigung (WBV) Mitterfels, in der Jahresversammlung am Freitagnachmittag im Gasthaus Hagn in Neukirchen mitteilte. Naturschutz durch eine Käseglocke sei der vollkommen falsche Weg und stelle einen Eingriff ins Eigentum dar, darauf verwies BBV-Präsident Walter Heidl.

Vorsitzender Bernhard Dendorfer konnte eine Reihe von Ehrengästen aus der Politik, aber auch von benachbarten WBVs und Geschäftspartnern sowie viele Mitglieder willkommen heißen. Der Wald sei ein wertvoller Erlebnisraum, liefere aber auch Rohstoff und sei ein wichtiger Energielieferant, stellte stellvertretender Bürgermeister von Neukirchen, Johann Liebl, fest. Gerade im nördlichen Landkreis sei der Wald landschaftsprägend, so stellvertretender Landrat Franz-Xaver Eckl und hob die WBV als verlässlichen Partner hervor. Der Wald werde seit Generationen nachhaltig bewirtschaftet, stellte Georg Huber von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern fest. Die Sägewerke sind nach dem Windwurf voll, dies hatte ein Absinken der Preise zur Folge, skizzierte Huber den Holzmarkt. Der zusätzliche Käferholzanfall mache die Verhandlungen schwierig. Um die Position bei Verhandlungen zu stärken, bat Georg Huber die Waldbesitzer, ihr Holz ausschließlich über die WBV zu vermarkten. Die WBV sei eine Organisation, von der jedes Mitglied profitiere, stellte Josef Groß, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Straubing fest. Die Eingliederung der Forstverwaltung ins AELF sei sehr gut gelungen, machte Josef Groß deutlich. Gerade in schwierigen Zeiten sei es wichtig, einen verlässlichen Partner wie die WBV zu haben, erläuterte MdB Alois Rainer. Das Eigentum ist vielfach über Vorschriften von einer schleichenden Enteignung bedroht, ist sich MdL Josef Zellmeier bewusst. Es gebe keinen Grund, den Steigerwald unter einen besonderen Schutz zu stellen, so Zellmeier, die Politik werde dies abwehren. Der Landkreis werde bunter, verwies Klaus Stögbauer von der Forstverwaltung am AELF auf das Vegetationsgutachten, das eine zunehmende Vielfalt bei den Baumarten ausweise. Der Anteil der Fichte nahm in den letzten 25 Jahren von knapp 80 auf nunmehr 54 Prozent ab, während analog dazu das Laubholz zunahm. Beim Wildverbiss habe sich kaum etwas verändert, im nördlichen Landkreis sei sogar eine Verbesserung feststellbar.

Um den Borkenkäfer einzudämmen, sei es absolut wichtig, während des Winters befallene Bäume aus den Wäldern zu entnehmen, legte er den Waldbesitzern eindringlich nahe. Der Sturm „Niklas“ bedingte einen Preisabsturz, eine Preiserholung wurde durch den Borkenkäferausbruch im Sommer zunichtegemacht, ließ Bernhard Dendorfer Revue passieren.

Derzeit sind steigende Unfallzahlen zu verzeichnen, machte Ludwig Rothmayr von der SVLFG, der die Berufsgenossenschaft angegliedert ist, deutlich.

BBV Präsident Walter Heidl gab einen Einblick in land- und forstwirtschaftliche Themen. Zunehmend greifen Diskussionen und Vorschriften in die Eigentumsrechte ein. Naturschutz unter einer Käseglocke sei gänzlich der falsche Weg, denn die schützenswerten Wälder seinen nur durch jahrhundertelange nachhaltige Bewirtschaftung entstanden, so Heidl. Er trete sowohl für die Verwendung von Bauholz wie auch für die energetische Verwertung ein.

Im sogenannten Waldpakt sei die Waldbewirtschaftung „schützen und nützen“ festgeschrieben. Doch einige Organisationen blenden die Ökonomie aus der generationenübergreifenden Bewirtschaftung vollständig aus. Momentan wachse im Wald mehr Holz nach, als genutzt werde, machte Walter Heidl deutlich. In der Landwirtschaft gebe es aufgrund der schwierigen Preissituation gravierende Probleme, so der BBV Präsident. Der Milchmarkt geriet nicht durch das Auslaufen der Quote in Bedrängnis, sondern durch schwierige Märkte, wie in China und dem Russlandembargo. Während er bei der Milch eine Seitwärtsbewegung ausmache, sind die Ferkelerzeuger bereits seit drei Jahren unter Wasser. Die Landwirtschaft müsse sich und ihre Leistungen positiv in der Gesellschaft darstellen, gerade die Landwirte seien die besten Botschafter, so Walter Heidl. Zum Abschluss nahm Bernhard Dendorfer eine Ehrung vor, Sabine Götz arbeite seit zehn Jahren engagiert als Beratungsförsterin.

Bogener Zeitung , 02.11.2015

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