Den heimischen Pflanzen eine Chance - Springkrautaktion von Markträten im Tal der Menach
Seit 2007 wird in der Marktgemeinde Mitterfels das Indische Springkraut im Tal der Menach "Perlbachtal" bekämpft. Zunächst auf Initiative des Bayerischen Wald-Vereins, Sektion Mitterfels und des OGV Mitterfels. In den beiden vergangenen Jahren kümmerten sich Alois Bernkopf und Marktgemeinderäte um die Eindämmung des unerwünschten Fremdlings. Das Indische Springkraut, ein so genannter Neophyt, ist unglaublich lebensfähig. Abgebrochene Stängel treiben wieder aus, Samen bleiben bis zu acht Jahren keimfähig und werden bei Hochwasser kilometerweit verbreitet. Und noch eine Besonderheit des Fremdlings: Beim Berühren der Kapsel springen die Samen meterweit. Da die Pflanze im Winter vollständig abstirbt, hinterlässt sie kahle Uferstreifen, die nicht nur bei Hochwasser der Abtragung preisgegeben sind. Eine vollständige Ausrottung des rosa blühenden Springkrautes, das als Zierpflanze von Himalaya-Expeditionen nach Deutschland gebracht wurde, sei weder gewollt noch möglich, erklärte vor sieben Jahren Initiator Martin Graf. "Wir wollen aber versuchen, es im Perlbachtal im Zaum zu halten".
Dank dieser Maßnahmen, - das Kraut wird möglichst vor der Blüte ausgerissen oder abgemäht, - ist im Perlbachtal kaum noch ausländisches Springkraut zu finden. Lediglich im südlichen Teil auf den Ökoflächen der Gemeinde nahe der Neumühle entdeckte Bürgermeister Heinrich Stenzel einen Bestand und rückte ihm bereits im vorigen Jahr mit einigen Markträten zu Leibe. Auch in diesem Jahr fanden sich, zusammen mit dem Bürgermeister, freiwillige Markträte und eine Marktgemeinderätin mit Familie zur Springkrautbekämpfung ein. Es sei auch hier wesentlich weniger Springkraut zu finden auf Grund der Aktion vom letzten Jahr, betonte Stenzel. Bei angenehmer Witterung machten sich die freiwilligen Naturfreunde daran, einen Teil der Fläche von dem unerwünschten Kraut zu reinigen.
Ziel sei es, den Bereich zwischen Neumühle und der Ökofläche vom Springkraut freizuhalten. "Damit wäre der Perlbach von der Höllmühle über Talmühle und Neumühle in Richtung Kreuzkirchen bis zur Wegegabelung Kreuzkirchen/Scheibelsgrub durchgehend von Springkraut befreit und heimisches Springkraut oder der seltene Trichterfarn hätten wieder mehr Chancen", so Stenzel.
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Springkraut: An der Springkrautaktion der Marktgemeinde beteiligten sich in diesem Jahr neben Bürgermeister Heinrich Stenzel (re) die Markträte Josef Eckl, Paul Wintermeier (li) und Andi Liebl (2. v. re) sowie Markträtin Maike Schulze-Trinkaus mit Ehemann Alexander und den Söhnen Severin, Thabo und Jasper.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 2.7.2014)