Begleitet vom evangelischen Posaunenchor Bogen und unter Anteilnahme der Bevölkerung wurde mit Gebeten, Liedern, Klagen und Fürbitten der unbekannten Toten und ihrer Leiden gedacht. Jugendliche verlasen Erinnerungen von Zeitzeugen: Der verstorbene Sepp Brembeck aus Haselbach berichtet von erschütternden Szenen mit entkräfteten Gefangenen, die von Hunden gehetzt und geschlagen wurden, wenn sie nicht mehr weiterkonnten. Hauptlehrer Karl Heiß erinnerte an brutale Erschießungen von entkräfteten Häftlingen, und eine Bewohnerin von Ascha hatte vergeblich versucht, den Gefangenen Brot zuzustecken.
Die Jugendlichen fragten: „Warum habt ihr das zugelassen?", „warum wurde weggeschaut?" , „Wie kam es, dass ein einziger Mann Tausende von Menschen zu Mittätern machen konnte?"
"Wir müssen diese Fragen zulassen und aushalten", sagte Diakon Walter Peter. Und Gemeindeassistentin Birgit Blatz stimmte im Eröffnungsgebet Klagen um die Ermordeten, um die unbekannten Toten, die vergessenen Opfer und im Widerstand Umgekommenen an. Auch die Lesung sprach von Schuld „… die Rechtschaffenheit findet nirgendwo Einlass ...“. Doch Frieden ist möglich, lautete die Botschaft der Hoffnung: "Die Drohung nicht aussprechen, den Schlag nicht zurückgeben, Unrecht verabscheuen“.
Mit dem Lied "Von guten Mächten" des Nazi-Opfers Pastor Dietrich Bonhoeffer und einem feierlichen Nachspiel des Posaunenchors endete die Gedenkstunde. Der Dank von Maria Birkeneder, Vorsitzende der Ökumenerunde, galt allen Teilnehmern und ganz besonders der evangelischen Jugend von Diakon Walter Peter.
Bericht und Bild : Straubinger Tagblatt, 24.4.2010 (erö)