Zu Silvester werden oft Glücksbringer verschenkt, doch was ist deren Bedeutung ?
Dem nächsten Glücksbringer gefällt der Klee bestimmt auch, aber nur als willkommene Mahlzeit. Natürlich ist das Glücksschweinchen gemeint. Dieses soll Glück bringen, weil das Schwein seit Jahrtausenden als Symbol von Reichtum und Wohlstand galt. Wer früher Schweine hatte, der musste nicht hungern. Der Ausdruck "Schwein gehabt", was so viel wie "Glück gehabt" bedeutet, stammt übrigens aus dem Mittelalter - der Verlierer einer Wette bekam als Trostpreis ein Schwein. Er hatte also gerade nochmal Glück gehabt. Heute wird natürlich selten ein echtes Schwein verschenkt, doch das Glücksschweinchen gibt es in vielen Variationen: aus Marzipan, Schokolade oder mit einem Schornsteinfeger auf dem Rücken.
Da wären wir auch schon beim nächsten Glücksbringer, dem Schornsteinfeger. Früher war Schornsteinfeger ein sehr angesehener Beruf, er reinigte die Kamine und hielt so großes Unglück von den Menschen fern. Ohne die Schornsteinfeger konnte es durch verstopfte Kamine leicht zu Bränden oder Rauchvergiftungen kommen. Es ist also kein Wunder, dass der Schornsteinfeger heute noch als Glückssymbol dient.
Ein weiterer verbreiteter Beruf war der Schmied, der Hufeisen herstellte. Pferde gelten seit langem als Helfer der Menschen. Wer ein Hufeisen findet, hat Glück. Man sollte ein Hufeisen immer mit der Öffnung nach oben aufhängen, damit das Glück nicht herausfallen kann. Es soll vor aturkatastrophen und Unheil schützen.
Bei Naturkatastrophen kann er nicht helfen, aber er soll Krankheiten heilen und Kinder beschützen: der Marienkäfer. Er gilt als Bote der Gottesmutter Maria - daher hat der kleine rote Käfer auch seinen Namen. Niemals sollte man ihn abschütteln oder gar töten, das bringt großes Unglück.
Ebenfalls ein roter, gepunkteter Glücksbringer ist der Fliegenpilz. Wieso gerade der hochgiftige Pilz als Glücksbringer auserwählt wurde, ist nicht ganz klar. Vielleicht liegt es daran, dass er früher als billige Droge missbraucht wurde, und so kurzzeitig zu einem Rauschgefühl führte. Oder es liegt ganz einfach daran, dass der Pilz mit seinem roten Hut und weißen Punkten schön anzuschauen ist.
Gelesen im SR-Tagblatt vom 31.12.2010, Bericht von Sonja Englberger