Unter dem begeisterten Willkommensapplaus betrat Grünwald die Bühne, ausgestattet mit einfachsten Mitteln - nämlich mit nichts außer seiner Erscheinung und seiner Stimme. Beides wusste er aber hervorragend einzusetzen. Mit ausladenden Gesten, zum Teil urkomischer Mimik und rhetorisch gekonnt intonierter Stimme unterstrich der Kabarettist seine Geschichten, welche er locker aus dem Ärmel zu schütteln schien. An altbewährten, doch immer noch hochaktuellen Themen - wie beispielsweise dem Kampf der Geschlechter und deren (neuer) Rollenverteilung oder der modernen Gesellschaft mit ihrem Hang zu Burn-out - orientierte sich Grünwald mit seinem Programm. Teils waren die Erzählungen aus dem realen Alltagsleben gegriffen, teils entsprangen sie seiner Fantasie. Facettenreich zeigte sich der Komiker dabei in seinen Schauspielkünsten und ahmte vom sächsischen Schaffner bis hin zum dümmlichen "Hornochsen" im Supermarkt sämtliche Rollen überzeugend nach. Dass sich der ein oder andere in so mancher (Alltags-)Situation wiedererkennen konnte, zeigte sich an den zahlreichen Lachern. Mit zünftig-derben Späßen, jedoch auch mit unterschwelligerem, intelligentem Witz, in jedem Falle urbayerisch und über die Maßen ironisch, unterhielt Grünwald sein bunt gemischtes Publikum vom ersten Moment an bestens. Nach einer ausgiebigen Zugabe verabschiedete sich der Ingolstädter Kabarettist schließlich unter tosendem Applaus.
Bericht und Bild : Kulturszene SR-Tagblatt, 13.9.2012
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