Drittes Kulturevent auf der Burg

Drittes Kulturevent auf der Burg

Nach dem Gastspiel des Kulturmobils, nach einem sehr gelungenen Konzert mit vielen Musikern fand jetzt als dritte kulturelle Veranstaltung ein Schlagerabend auf der Burg Mitterfels statt unter dem Motto „Komm ein bisschen mit nach Italien ...“.

Veranstalter war die Marktgemeinde in Zusammenarbeit mit dem Kulturarbeitskreis Mitterfels.

Das Wetter passte, viele Zuhörer fanden sich ein und Bürgermeister Andreas Liebl freute sich über die vielen Besucher. Gedankt wurde den Initiatoren Wolfgang Hammer, 3. Bürgermeister Paul Wintermeier und Herbert Becker sowie allen Helfern der Marktgemeinde, an der Spitze zweiter Bürgermeister Konrad Feldmeier. „Eine Reise ins Glück“ versprach die Band mit den Musikern Norbert Stenzel (Gesang und Gitarre), Toni Niedermeier (Trompete und Akkordeon) und dem Reißer-Duo Kurt und Christa Reißer aus Hainsbach (E-Piano und Gesang) den Zuhörern mit ihrem ersten Lied und schwungvoll ging es auf dieser Schlagerrundfahrt durch die Nachkriegszeit weiter.

Historisch eingeordnet

Doch es gab auch weniger Erfreuliches zu bedenken: Der Historiker Wolfgang Hammer zeigte den Zusammenhang der heiteren Songs mit der schweren Nachkriegszeit auf, als die Menschen lebenshungrig die Schrecken des Krieges vergessen wollten. Das Potpourri von populären Schlagern spiegele Teile der schwierigen Lebenswelt von damals wider. In die bunte Welt der Schlager schien auch das versteckte Leiden an der Vergangenheit durch. Hammer erinnerte an den berühmten Evergreen von „Lily Marleen“, schmelzend interpretiert von der Band, erwähnte den eher unbekannten Trizonesiensong und beleuchtete die traurigen Hintergründe des bis heute beliebten Karnevalsongs „Wer soll das bezahlen“.

Jede Zeit hatte ihren Song: vom Titelsong „Komm ein bisschen mit nach Italien ...“, satirisch aufgemischt von Hammer, bis zum Wirtschaftswunder in Deutschland und Peter Alexander mit „Es wird besser besser besser ...“. Mitreißend interpretiert von der Band und mitgesummt vom Publikum war auch der Bossa nova, ein Zeichen der beginnenden Freiheit der Jugend und auch sonst an allem schuld. Es ging um die Sehnsucht nach Italien, um den richtigen und falschen Italiener und viele Träumereien.

Viel Applaus geerntet

Der gebürtige Münchner Herbert Becker erzählte von eigenen Erinnerungen „was die Alten sungen, fand nicht immer Beifall bei den Jungen“, begonnen bei den Anfängen von Ragtime, Jazz und Swing, „Negermusik von Barbaren“ aus den USA, und abgelehnt von der konservativen Elite. Als Deutschland nach zwei Kriegen in Trümmern lag, liebte man das sehnsuchtsvolle Lied „Die Caprifischer“, ein Auftakt für Reisen in das Traumland Italien. Frustrierte Männer soffen sich die Welt schön mit dem „Schütt’ die Sorgen in ein Gläschen Wein“, man liebte die kecke Conny Froboess und schmachtete Elvis Presley und seinen Rock ’n’ Roll an. Hier legte die Mitterfelser Band mit „Tutti Frutti“ einen super Rock auf die Bühne. Viel Applaus gab es auch für das Gitarrensolo von Becker und Hans Albers’ „La Paloma“.

Zum Schluss durfte gesungen werden und das überwiegend ältere Publikum, ausgestattet mit Textblättern, sang mit bei „Spiel mir eine alte Melodie“, „Liebeskummer lohnt sich nicht“ oder „Ganz Paris träumt von der Liebe“. (erö)

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