Ein umfangreiches Zahlenwerk legte Bürgermeister Heinrich Stenzel bei der Bürgerversammlung im Reiterhof Gürster in Scheibelsgrub vor.
Ergänzt wurde der Rechenschaftsbericht mit Haushalt 2013/2014 durch eine bunte Bildersammlung, die zeigte, was sich im vergangenen Jahr in der Marktgemeinde alles getan hat. Anwesend waren in diesem Jahr neben Vertretern der Verwaltung und des Marktgemeinderats zahlreiche Bewohner aus dem Ortsteil Scheibelsgrub, die einiges auf dem Herzen hatten.
Als herausragendes Ereignis des letzten Jahres nannte Stenzel die Fertigstellung und Einweihung des Kindergartens mit Kinderkrippe und weitläufigem Spielgelände. "Ein ansprechender Holzbau, in dem sich alle wohlfühlen ", erklärte Stenzel mit Dank an den Förderverein Kindergarten Don Bosco und seine engagierten Mitstreiter. Die Einwohnerzahlen der Marktgemeinde (2443) sind leicht steigend (19 Geburten, 59 Sterbefälle, davon 34 im Seniorenheim), 14 Trauungen, neun Scheidungen. Der Personalstand der VG mit zwei Schulverbänden umfasst 125 Bedienstete (einschließlich Teilzeitbeschäftigte).
Einige Zahlen aus dem Haushalt 2013: Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben von 3,34 Millionen Euro veranschlagt worden. Höchste Ausgabenposten im Verwaltungshaushalt 2013: Kreisumlage 762000 Euro, VG-Umlage 231000 Euro, Schulverbandsumlage 192000 und Ausgaben Freibad 160000. Ausgaben für den Kindergartenneubau: 322000 Euro, Anteil des Marktes rund 160000 Euro, staatlicher Zuschuss 162600 Euro. Dem stehen unter anderem Investitionen 2013 gegenüber: Schule 10000 Euro, Restzahlung Doppelturnhalle 205000 Euro, Außenanlage Schule mit Teerung der Straße in der Point 198000 Euro, Neubau Kindergarten 1,045 Millionen Euro, Grunderwerb Baugebiet Pimaisset 589000 Euro, Straßensanierungen 64000 Euro, Sanierung Freibad 19000 Euro und Kanalarbeiten 10000 Euro. Der Schuldenstand hat sich sich erhöht und liegt bei 3,68 Millionen Euro, die Pro-Kopfverschuldung liegt mit etwa 1500 Euro über dem Landkreisdurchschnitt, so Stenzel. Endes des Jahres werde die Verschuldung voraussichtlich auf rund 3,1 Millionen sinken.
Fehlende Toiletten
Nach so viel Zahlen kamen die Bilder zu Wort: der gebrauchte Bagger habe sich schon bei der Gestaltung der Außenanlagen der Doppelturnhalle bewährt, meinte Stenzel. Gelungen sei die Gestaltung des Spielgeländes am Kindergarten; die Erschließung des neuen Baugebietes Pimaisset sei angelaufen; im Freibad habe man die Sanitäranlagen saniert und die Straße "In der Point" sei voll ausgebaut worden. Die alten Linden am Friedhof seien gefällt worden, weil sie eine Gefahr für den Straßenverkehr bedeuteten. Inzwischen sind neue Linden gepflanzt und der Weg zum Friedhoftor gepflästert worden. Weitere Aktionen in der Marktgemeinde: die Springkrautaktion auf der Ökofläche im Perlbachtal, das Maibaumaufstellen der Vereine, die 10. Mitterfelser Marktmeile, die Kunstausstellung sowie große Feste wie die Burgtheatertage, das Gartenfestival, das Badfest, das Reitturnier und Marktmeisterschaften seien veranstaltet worden. Stenzels Dank galt den Verantwortlichen der Vereine: "Sie sind das Rückgrat des örtlichen Zusammenlebens". Besondere Erwähnung fand die Fertigstellung und Einweihung der Hien-Sölde, die mit der VolksmusikberatungssteIle entsprechend genutzt wird. Im Oktober erhält der Förderverein Freunde der Historischen Hien-Sölde den Denkmal-Preis des Bezirks Niederbayern.
Weniger erfreulich ist der Felssturz am Jugendzeltplatz. Auf die Gemeinde kommen hohe Kosten für die weitere Sicherung der Felswand zu, so Stenzel. Priorität im kommenden Haushaltsjahr habe jedoch die Sanierung der Schule. Für das Baugebiet Pimaisset gelte das Familienmodell mit Preisvorteil für einheimische Bürger. Erfreulich sei die Bautätigkeit auf dem Gelände der ehemaligen Messer- und Sägetabrik, wo eine Landmaschinenfabrik gebaut wird. Fertiggestellt ist der neue Hochbehälter für Trinkwasser des Wasserzweckverbandes Bogenbachtalgruppe in Hinterbuchberg, der in Kürze geweiht wird.
In der Diskussion wurde vom Badförderverein ein Antrag an den Gemeinderat gestellt: Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Gemeinderats, des Fördervereins und der Wasserwacht sollte über die Zukunft des Freibades beraten. Für den Bauhof gab es ein Lob von Schützenmeister Fritz Baumeister für die gelungene Gestaltung des Geländes rund um die neue Doppelturnhalle.
Ein Bewohner aus dem Ortsteil Scheibelsgrub wies auf Mängel an der sanierten Ortstraße hin, die trotz wiederholter Anmahnungen nicht vollständig behoben seien. Für diese Straße sei der Landkreis zuständig, so Stenzel. Moniert wurde wieder einmal die nicht eingehaltene Anleinpflicht für Hunde und überhängende Hecken, die beseitigt werden sollten. Als großes Problem wird auch das Fehlen von Toiletten am Friedhof angesehen. Der Friedhof sei Eigentum der Kirchenstiftung, erwiderte Stenzel mit einem umfassenden Dank an alle engagierten Bürger.
Bericht : erö (SR-Tagblatt, 26.5.14)