Marktgemeinde beging Volkstrauertag

Verantwortung für Frieden - Marktgemeinde beging den Volkstrauertag


 "Der Volkstrau­ertag erinnert nicht nur an das eige­ne Leid nach zwei großen Weltkrie­gen, sondern schließt immer auch das Gedenken an die Opfer in ande­ren Staaten mit ein", so Bürgermeis­ter Heinrich Stenzel in seiner Ge­denkrede zum Volkstrauertag am Kriegerdenkmal in Mitterfels.

Mit Gottesdienst und Gedenkzug, mit Ehrenwache, Andacht und Kranz­niederlegung am Ehrenmal wurde in der Marktgemeinde der Opfer von Krieg und Willkür gedacht. Traditi­onell zum KuSK-Jahrtag und Volks­trauertag zog die Krieger- und Soldatenkameradschaft gemeinsam mit dem Marktgemeinderat sowie Ver­tretern der Vereine und Verbände in einem langen Zug zur Kirche Heilig Geist, wo Pfarrer Pater Dominik ei­ne heilige Messe zelebrierte. Den musikalischen Rahmen in der Kir­che gestaltete der Musikverein.

Gedenktage wie Totensonntag und Volkstrauertag erinnerten an Vergänglichkeit und Tod, sagte Pa­ter Dominik. Glaubende aber wüss­ten sich mit Gott verbunden. "Das bedeutet nicht Tod und Untergang, sondern Rettung und ein Leben in Fülle". Bedrückend das Verlesen der in den beiden Weltkriegen Ge­fallenen und Vermissten aus der Marktgemeinde Mitterfels. Weit mehr als 100 Männer hatten Gerd Hornig und Albert Koller auf ihrer langen Liste.

Auch wenn die Erinnerung schmerzt, ist die Feierstunde am Ehrenmal ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Opfern der Kriege, betonte Pater Dominik. Nicht die Erinnerung sei eine Gefahr, sondern das Vergessen der Opfer von Gewalt und Kriegen.

"Die Toten der beiden Weltkriege und der nationalsozialistischen Diktatur sind Teil der deutschen Geschichte. Im Mitgefühl spüren wir, wie wir mit diesen Menschen verbunden sind", erklärte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Er gab zu be­denken, um wie vieles die Welt menschlicher und lebenswerter sein könnte, wenn Terror, Gewalt und Krieg schon in ihren Ansätzen er­stickt werden könnten. "Niemals dürfen wir aufhören, uns die Sinnlo­sigkeit von Krieg und Gewalt vor Augen zu führen", sagte Stenzel. Der Volkstrauertag ermahne zum Frieden und beziehe daraus seine Berechtigung.

Gemeinsam mit Konrad Feldmei­er, Vorsitzender der KuSK, legte Stenzel einen Kranz am Krieger­denkmal nieder.


Straubinger Tagblatt, 18.11.2009