"Er ist ein Goldstück für die ganze Gemeinde"- Pfarrer Johann Six feierte mit vielen Gläubigen sein goldenes Priesterjubiläum
Vor der Heilig-Geist-Kirche in Mitterfels ein kunstvoller Blumenteppich mit 110 roten Rosen, auch vor der Kirche Sankt Georg ein Blumenteppich zu Ehren des Jubilars: Das 50-jährige Priesterjubiläum von Johann Six durften am Wochenende zahlreiche Gläubige der Pfarreiengemeinschaft Mitterfels/Haselbach und Geistliche mit ihrem Ruhestandspfarrer feiern. "Ein strahlender Priester in Wort und Tun ist Johann Six. Mit seiner positiven Lebenseinstellung ein wahres Goldstück für die Gemeinde." Pfarrer Pater Dominik Daschner fand herzliche Worte für Johann Six, seinen Mitbruder und seelsorgerischen Helfer in der Pfarreiengemeinschaft. Vieles sei ohne seine wertvolle Mithilfe nicht möglich in der Gemeinde.
Nach dem Triduum mit drei Gottesdiensten zu verschiedenen Themen in der vorangegangenen Woche war der Sonntag ein Tag voller Höhepunkte. Der Musikverein brachte dem Jubilar vor der Sankt-Georgs-Kirche ein musikalisches Ständchen, dann zogen zahlreiche Geistliche und Ministranten, Vereine und Gläubige gemeinsam zur Kirche Heilig Geist, wo sie unter Glockengeläut und brausendem Gesang empfangen wurden. Der Kirchenchor Mitterfels unter Leitung von Uli Großmann gab, zusammen mit
Bläsern des Musikvereins und Wilma Tosch an der Orgel, dem Gottesdienst mit der Turmbläsermesse den festlichen musikalischen Rahmen. "Was feiern wir heute?", fragte Pater Dominik. "Den Mensch Johann Six, seine Lebensleistung oder seine Berufung zum Priesteramt?" Diese Berufung sei Gnade. Deshalb werde heute Gott gefeiert und Dank gesagt, dass er Johann Six in seinen Dienst berufen habe und dieser Gott ein halbes Jahrhundert lang treu geblieben sei.
Unterstützung von Eltern
Auch er habe zu danken, sagte der Jubilar, für 50 Jahre Gemeinschaft im Glauben, in der Hoffnung und Liebe. Von Eltern, Geschwistern und Verwandten sei er getragen, von Pfarrer Schmid für das Priesteramt für würdig gehalten und von seiner Lehrerin Elisabeth Bade sehr gefördert worden. Immer habe er es in den verschiedenen Pfarreien gut getroffen, betonte Six, der seit fünf Jahren in der Gemeinde Haselbach seinen Ruhestand verbringt.
Mit Johann Six feierten 24 Priester und Konzelebranten das Fest der heiligen Eucharistie.
Festprediger Generalvikar Prälat Michael Fuchs blickte zurück auf den 29. Juni 1962, als Johann Six von Bischof Rudolf Graber im Dom zu Regensburg zum Priester geweiht wurde.
Am 5. Juli durfte Six mit der Pfarrgemeinde Sankt Englmar Primiz feiern. Mit einem Wasserweg verglich Fuchs den Lebensweg des gebürtigen Maibrunners in Anlehnung an ein Evangelienwort. Das Brünnlein der ersten Kaplanstelle in Ruhmannsfelden mit der Kapelle Osterbrünnl sei noch klein gewesen, aber ein frischer Anfang. Das Wasser nähre sich aus der Tiefe, wie sich auch das Wirken des Priesters aus der Tiefe des Glaubens speise, so Fuchs. In Großschönbrunn sei mit der ersten Pfarrstelle aus dem Brünnl ein Brunn geworden, und mit wachsender Verantwortung sei auch die Freude am Priestersein und der Aufgabe, Christus zu den Menschen zu bringen, gewachsen. Seit Großschönbrunn habe seine Schwester Zilla ihren Bruder als Haushälterin durch sein Priesterleben begleitet.
Vielen Aufgaben gestellt
Der "Wasserweg" habe Six dann nach Miltach an den Regen geführt, wo die Seelsorge von Verbänden und Gruppen, "Kirche im Kleinen", nicht vernachlässigt worden sei. Mit der nächsten Station, Neufahrn an der Laaber, hätten sich neue Aufgaben gestellt wie die Erhaltung von Gebäuden und die Verwaltung weltlicher Güter. In Haselbach, dem Ruhestandssitz, sei Johann Six 2007 seiner Heimat Maibrunn ein Stück näher gerückt, und helfe hier nach Kräften in der Pfarrei mit.
50 Jahre im Dienst des Herrn seien Jahre mit Höhen und Tiefen gewesen, sagte Pfarrgemeinderatssprecherin Elisabeth Pöschl. Johann Six habe sich unter anderem um den Priesternachwuchs gekümmert und sei heute die Stütze von Pater Dominik. "Gott braucht Sie, aber wir auch."
Für den Priester, der vor allem wegen seines Humors beliebt ist, gab es einen Wanderstock mit Hut und Muschel für seinen weiteren Lebensweg. Auch die Ministranten hatten ein Geschenk: Sie verehrten dem Jubilar eine blaue Ministrantenjacke. Johann Six sei 50 Jahre lang seiner Berufung treu geblieben, bestätigten die Bürgermeister Heinrich Stenzel (Mitterfels) und Johann Sykora (Haselbach). Bis heute habe Six seinen Ruhestand nicht "ernst" genommen, er sei von einer nicht versiegenden Kraft getragen und bei kirchlichen und geselligen Anlässen aktiv, sagte Sykora.
Nach dem brausenden "Großer Gott wir loben dich" ging das Fest vor der Kirche weiter: Die Pfarrgemeinderäte Mitterfels-Haselbach hatten einen Stehempfang vorbereitet, die Ministranten ließen rote Luftballone steigen, die Blasmusik spielte auf und viele Menschen nutzten die Gelegenheit, dem beliebten Ruhestandspfarrer die Hand zu schütteln und ihm zu gratulieren.
Bericht und Bild : sig (SR-Tagblatt, 4.7.2012)
Abschluss eines schönen Jubiläums
Pfarrer i.R. Six feierte goldenes Priesterjubiläum - Triduum als VorbereitungZum Abschluss des goldenen Priesterjubiläums von Pfarrer i. R. Johann Six feierte der Jubilar mit seiner großen Familienschar, priesterlichen Weggefährten, dem Gesamtpfarrgemeinderat, Vertretern der Öffentlichkeit und Vereine sowie Nachbarn im Gasthaus Fischer Veri in Mitterfels. Dort war Gelegenheit gegeben, auf die Vorbereitung und den Verlauf des 50-jährigen Priesterdienstes zurückzublicken.
Die Pfarreiengemeinschaft hatte sich in der letzten Juliwoche zu einem Triduum versammelt, das an drei aufeinanderfolgenden Tagen Gottesdienste mit besonderer Gestaltung umfasste. Am Dienstag predigte in der Pfarrkirche Sankt Jakob in Haselbach Dekan Pater Martin Müller OPraem aus Hunderdorf zum Thema "Glaubst du, dass es Gott gibt?". Die musikalische Gestaltung hatte der Kirchenchor unter .der Leitung von Xaver Schötz übernommen.
Am Mittwoch nahm Pater Dominik Daschner OPraem in der Sankt Georgs- Kirche in Mitterfels zu der Frage "Glaubst du, dass Gott dich liebt?" Stellung.
Die St. JakobsChormäuse/Jugendchor unter Leitung von Claudia Zech trugen mit instrumentaler Begleitung und schwungvollen Liedern zum musikalischen Part dieses Gottesdienstes bei.
Am Donnerstag fand der Abschluss des Triduums wiederum in Haselbach in der Pfarrkirche St. Jakob statt. Diakon Norbert Spagert aus Neufahrn predigte dabei zu dem Thema "Glaubst du, dass Gott dich braucht?". Der Männergesangverein Haselbach unter der Stabführung von Dirigent Hans Kerber gestaltete die Messe mit Gospelgesängen.
Am Sonntag begann der Höhepunkt des goldenen Priesterjubiläums mit einem Standkonzert des Musikvereins Mitterfels an der Sankt Georgs-Kirche in der Burgstraße (siehe auch Bericht in der gestrigen Ausgabe).
Bei der Abschlussfeier gab Johann Six einen humorvollen Rückblick auf sein Leben und stellte seine priesterlichen Weggefährten vor. Vertreter aus Bund, Land und Landkreis nahmen die Gelegenheit wahr, Grußworte zu sprechen. Aber auch der Sprecher des Pfarrgemeinderates Miltach, Wolfgang Sterr, wo der Jubilar vor knapp 30 Jahren die Martinssänger gegründet hatte und ein Familienchor unter der Leitung von Primizbraut Fannerl Wirth trugen mit einem "Englmarer Lied" zum harmonischen Abschluss einer großen Feier bei.
Die "Theatergruppe" des Gesamtpfarrgemeinderates mit Ilse Wiesmüller, Tanja DannerSchedlbauer, Heike Wittmann, Tina Groß und Christian Kolbeck überraschte den Jubilar mit dem Sketch "Kircharatsch" wo eine typische hintere Kirchenbank dargestellt wurde. Die Pointe war das Gotteslob, was zu Hause mit einem Stück Gselchts für den Pfarrer verwechselt wurde. Bei musikalischer Umrahmung durch "De echtn Hoslbecka", gutem Essen und Getränken sowie angeregten Gesprächen mit und über den Jubilar ging die Feier eines eindrucksvollen 50-jährigen Priesterjubiläums zu Ende.