„Ein Lehrstück der Demokratie“ - Johanna Fischer neue Vorsitzende der KLJB – KJR-Vorsitzender lobt Diskussionskultur
Haselbach. (do) Gäbe es einen Preis für die längste KLJB-Jahresversammlung, die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Haselbach würde ihn gewinnen. Drei Stunden lang haben die Mitglieder über Kandidaten, Gruppenstunden, Neumitgliedergewinnung und eine Einbeziehung von „Mitterfels“ in den KLJB-Namen diskutiert.
Im Landjugendraum des Sportheims Rogendorf war kein Platz mehr frei, neben einem Großteil der Mitglieder waren auch die Jugendbeauftragten der Gemeinden Haselbach und Mitterfels, Andreas Fischer und Andreas Liebl sowie Haselbachs Bürgermeister Hans Sykora gekommen. Nicht ohne Grund, denn es lag ein Antrag aus dem Kreis der Mitglieder vor, die KLJB Haselbach in „KLJB Haselbach-Mitterfels“ umzubenennen. Dies hätte natürlich Auswirkungen auf die Jugendförderung der beiden Gemeinden. Hintergrund des Antrags sei, so die Antragsteller, dass man mit einer Namensänderung hoffe, mehr Mitglieder aus Mitterfels für die Landjugend zu gewinnen.
Eine Umbenennung wurde abgelehnt
Ein Punkt der Diskussion, ob es um eine bloße Namensänderung geht oder ob eine Zusammenlegung mit der seit einigen Jahren stillgelegten KLJB Mitterfels erfolgen solle. Zu Wort meldeten sich auch auswärtige Mitglieder. Deren Tenor war, dass sie sich in Haselbach wegen der Leute wohlfühlten und für sie der Name des Vereins keine Rolle spiele. Vermutlich gelte dies auch für Jugendliche aus Mitterfels. Am Ende wurde der Antrag auf eine Namensänderung abgelehnt. Nicht weniger spannend war die Wahl des neuen Vorstands. Während Sebastian Bugl ohne Gegenkandidat als Vorsitzender wiedergewählt wurde, gab es für das Amt der Vorsitzenden zwei Bewerberinnen. Johanna Bauer, bisherige Vorsitzende, erklärte ihre Bereitschaft eine weitere Amtsperiode zu übernehmen. Auch Johanna Fischer, bisherige Stellvertreterin, kandidierte für den Vorsitz und nannte die Gründe für ihre Kandidatur: „Ich glaube, wir können noch viel mehr als bisher in der KLJB bewegen, regelmäßige Gruppenstunden und häufigere Öffnung des Jugendheims wären für die jüngeren Mitglieder wichtig und können uns auch neue Mitglieder bringen. Daher kandidiere ich ebenfalls als Vorsitzende.“
Zweiter Wahlgang wegen Patt im ersten
Der erste Wahlgang brachte mit einer Stimmengleichheit von je 15 Ja-Stimmen keine Entscheidung, so dass Wahlleiter Kreisjugendring-Vorsitzender Robert Dollmann eine Fragerunde an die Kandidatinnen einleitete. Von dieser Chance machten die Mitglieder regen Gebrauch. Der zweite Durchgang brachte zwar nur eine minimale Stimmverschiebung in Form einer Enthaltung, diese war jedoch ausreichend, so dass Johanna Fischer mit 15 Stimmen nun neue Vorsitzende der KLJB ist. Der weitere Wahlverlauf war dann eindeutiger: Stellvertretende Vorsitzende sind nun Leo Bauer und Laura Bugl, Kassier bleibt Julius Baier, zweiter Kassier Carolin Kolbeck. Als Schriftführerin wurde Magdalena Schub bestätigt, Rebecca Karl errang das neu geschaffene Amt der stellvertretenden Schriftführerin. Interessant wurde es noch einmal bei der Wahl der Beisitzer. Sieben Kandidaten bewarben sich um die auf drei erhöhten Besitzerposten. Unter großem Applaus wurde Johanna Bauer gewählt, auch Katharina Schub und Johannes Schießl schafften es in den Vorstand.
Bürgermeister lobte Integration im Dorfleben
Dollmann lobte ausdrücklich, das große, trotz der langen Sitzungsdauer nicht nachlassende Interesse der Mitglieder und bezeichnete die Versammlung als Lehrstück für die Demokratie. Bürgermeister Sykora verwies auf die gute Integration der Landjugend in das Dorfgeschehen und BDKJ-Vorsitzender Daniel Poiger zeigte sich beeindruckt vom guten Besuch der Mitglieder. Carola Rath vom KLJB-Kreisverband dankte der Ortsgruppe für deren gute Mitarbeit auf Kreisebene.
Bericht : SR-Tagblatt, 3.12.2018 (do)