Gebetswoche „Einheit der Christen“

Licht des Glaubens leuchtet

Die Ökumene hat in den beiden christlichen Kirchengemeinden von Mitterfels einen hohen Stellenwert. Schon vor den Bemühungen der Ökumenerunde, die seit der Jahrtausendwende besteht, gab es die gemeinsame Segnung der Schulanfänger, den ökumenischen Schulabschlussgottesdienst und gegenseitige Einladungen zu Festen in der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinde.

Beide Pfarreien verbindet auch der Name, beide nennen sich Heilig-Geist-Kirche. Einmal mehr wurde diese Verbundenheit, auch mit Christen in aller Welt, im Rahmen der „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ gefeiert.

In diesem Jahr fand die Andacht in der evangelischen Kirche statt, gestaltet von einem Team mit dem Geistlichen Pfarrer Pater Dominik Daschner und Diakon Walter Peter. Für den musikalischen Rahmen sorgte Joachim Alt an der Orgel und Diakon Peter mit Gitarre. In diesem Jahr stand die Andacht unter dem Motto „Berufen, die großen Taten des Herrn zu verkünden“ und wurde von Christen aus Lettland vorbereitet. Sie rufen mit dem Wort aus dem ersten Petrusbrief Christen zum gemeinsamen Zeugnis auf. In der Andacht spielten Brot, Licht und Salz eine wichtige Rolle als Symbole für Jesu Worte aus den Seligpreisungen „Ihr seid das Licht der Welt“ und „Ihr seid das Salz der Erde“. So standen auf dem Altar Schalen mit Brot und Salz, daneben eine große Schale mit Erde. „Die Bibel ist das meistgedruckte Buch der Welt. Aber wer schaut wirklich hinein?“, fragte Pater Dominik. In der modernen Welt der Großstädte lebten Christen inzwischen in der Diaspora, Christsein sei für viele Menschen nicht mehr lebensprägend. Auch Jesus und seine Anhänger seien eine Minderheit gewesen.

Dennoch habe ihnen die Zusage Jesu gegolten „Ihr sei das Licht der Welt, ihr seid das Salz der Erde“. Damit habe die Minderheit den Auftrag erhalten, der Mehrheit Zeugnis zu geben und Gottes Botschaft in die Welt weiterzutragen. Jeder Getaufte sei dazu berufen, das Licht des Glaubens für andere leuchten zu lassen, betonte der Priester. „Ist eine Welt ohne Religion friedlicher? Wenn statt der Liebe zu Gott und dem Nächsten nur der eigene Vorteil oberste Maxime ist?“ Zum Glück stellten sich immer noch viele Menschen in den Dienst der Religion. Sie würden mehr denn je in der Welt gebraucht, so Pater Dominik.

In Verbundenheit mit Christen in aller Welt und besonders den Christen in Lettland wurden an der Ökumenekerze Lichter entzündet und symbolisch in die Erde gesteckt. Die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, Brot und Salz zu schmecken, untermalt mit meditativer Musik von Diakon Peter. Diese Verbundenheit wurde bekräftigt durch gemeinsame Lieder, Fürbitten, das Apostolische Glaubensbekenntnis und Gebete der Hoffnung. Die Spenden gingen an ein Projekt in Guatemala, wo von der Dürre betroffene Kleinbauern mit dem Geld fortgebildet und unterstützt werden sollen.

Bogener Zeitung , 23.01.2016, erö