„Befreit zum Widerstehen“ – so lautet das Motto der Ökumenischen Friedensdekade, die noch bis zum 19. November dauert. Seit 14 Jahren beteiligt sich die Ökumenerunde Mitterfels an dieser Friedensaktion und lud auch in diesem Jahr zu einem Friedensgebet auf die Burg ein.
Ein Team mit dem Geistlichen Pater Dominik Daschner und Diakon Walter Peter hatte die Andacht vorbereitet und bekräftigte mit Liedern und Texten zusammen mit einem kleinen Kreis von Gläubigen die Hoffnung zum Widerstehen. Im Mittelpunkt, umgeben von vielen Lichtern, ein Bild: Eine aufsteigende weiße Taube scheint von pfeilschnellen schwarzen Falken attackiert zu werden - darunter der Aufruf: „Befreit zum Widerstehen“.
Das Plakat erinnert an ein wehmütiges Lied aus den 80-er Jahren „Die weißen Tauben sind müde“, als auf dem Höhepunkt der Debatte um die Nato-„Nachrüstung“ der Frieden gefährdet schien. Doch diese Taube wirkt nicht müde, sie ist im Steigflug, sie strebt nach oben, sie hält Stand. Die Falken fliegen an ihr vorbei. Auch heute gehe es um Widerstehen, um einen Prozess der Leichtigkeit, der die Schwere der Gewalt nicht übernimmt, so lautete die Botschaft. „Die Taube ist Sinnbild des Heiligen Geistes, der in den Herzen der Menschen wirkt zur Umkehr, zur Veränderung“. Die Macht des Heiligen Geistes sei auch die Hoffnung, dass Gewalt und Unrecht überwunden werden können, wie es vor 25 Jahren beim Fall der Berliner Mauer geschah. Der Wind der Hoffnung trägt die Taube, erhebt sie zum Himmel, „befreit zum Widerstand“. Die weißen Tauben sind nicht müde.
Dieses Widerstehen beginnt in unseren Herzen und geht weiter in den Familien, an den Arbeitsplätzen, in der Gesellschaft. Es greift aus bis in die Bereiche politischer Verantwortung, betonte Pater Dominik. Hier an unserem Ort wollen wir widerstehen, wo menschliches Leben durch Gewalt und Ungerechtigkeit bedroht und Gottes Schöpfung zerstört wird. „Gott hilft uns zu widerstehen“. Lieder von Hoffnung und Gerechtigkeit, die von Diakon Walter Peter auf der Gitarre begleitet werden, die „Seligpreisungen“, das Friedensbekenntnis von Seoul und Fürbitten bestimmten die Andacht und gipfelten schließlich in der Bitte „führe uns vom Hass zum Frieden“.
Bogener Zeitung, Landkreis Straubing-Bogen, 13.11.2014, erö