Regelung für offenen Mondi-Treff

Begegnungsfest am 23. September – Spannungen wurden beseitigt

Seit mehr als einem Jahr ist der Asylhelferkreis sehr engagiert und mit großem Zeitaufwand ehrenamtlich tätig. Nun wurde Bilanz gezogen und ein neues Konzept angedacht.

Die Verschärfung des Asylpaketes II habe negative Auswirkungen mit weniger Anerkennungen für Asylbewerber und mehr Bürokratie, erklärte Heinz Uekermann bei der Informationsversammlung in der Hien-Sölde. Kleine, dezentrale Unterkünfte wie in Haselbach würden aus Sicherheitsgründen bis Ende des Jahres aufgelöst. Die Gruppe der Quin-Akademie habe bereits Schluss gemacht.

Bei der Familienzusammenführung habe man einige Erfolge gehabt, zwei Babys seien geboren und man erreicht, dass zwei gehörlose Kinder in der Gehörlosenschule in Straubing betreut werden. Die Spannungen zwischen ethnischen Gruppen hätten sich weitgehend aufgelöst. Dank guter Kontakte zum Jobcenter seien zahlreiche anerkannte Asylbewerber in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen untergebracht worden. Skeptisch sieht Uekermann die Kürzung der Ein-Eurojobs auf 80 Cent. Nach wie vor bewirbt er sich um dezentrale Integrationskurse in Mitterfels, damit den Asylbewerbern neben den Sprachkursen Zeit für einen Minijob bleibt. Vorgeschlagen wurde, am Vormittag einen Sprachkurs für Mütter anzubieten, die nur während der Kindergarten- und Kitazeiten ungestört teilnehmen können. Uekermann berichtete vom Gemüsegarten, der mit einigen Mondibewohnern angelegt worden sei und vom Schwimmkurs für Asylbewerber, der erfolgreich durchgeführt wurde. Über Aktuelles in den Mondihäusern informiert jetzt eine neue Anschlagtafel. Gedankt wurde der Marktgemeinde mit Bürgermeister Heinrich Stenzel für die großzügige Unterstützung, allen ehrenamtlichen Helfern und nicht zuletzt dem engagierten Hausmeister Helmut Stumhofer. Gedankt wurde aber auch den anwesenden Männern vom Mondihaus, die bei Vereinsfesten oder beim Sanieren beispielsweise der Mountainbikebahn tatkräftig mitgeholfen haben.

Ausführlich diskutiert wurde das Thema „Mondi-Treff“, bisher Anlaufstelle für die Bewohner und den Helferkreis. Der Treff wurde zuletzt von den Bewohnern nicht mehr wie anfangs gut besucht. Einig war man sich jedoch, den Treff wegen der Kontakte generell aufrechtzuerhalten. Eine neue Regelung der einzelnen Helfer wurde getroffen. Beschlossen wurde auch, den PC-Raum wieder mehr zu nutzen, wobei die Neuankömmlinge von den erfahrenen Asylbewerbern unterwiesen werden sollen. Eine Frauengruppe könnte ebenfalls am PC Deutsch lernen. Hierfür wird eine fachkundige Betreuerin gesucht.

Auch soll einmal im Monat eine offene Veranstaltung wie Ausflüge oder Wanderungen angeboten werden. Auch hier sind Helfer willkommen. Für die verwaiste Stelle der Sozialpädagogin wird es ab Mitte Oktober einen Ersatz geben, so Uekermann. Vorläufig ist das Büro am Montag besetzt. Eine Kerngruppe um Uekermann wird künftig Ansprechpartner für eine bessere Vernetzung zwischen den Gruppen sein. Das Programm für den „Tag der Begegnung“ am 23. September ist in Planung. Es werden sich die einzelnen Gruppen mit ihren Aktivitäten vorstellen. Auch eine kleine Bilderausstellung ist geplant, „um nach Außen zu tragen, was hier geschieht“.

Von Bürgermeister Heinrich Stenzel gab es ein großes Lob für den Einsatz der Ehrenamtlichen, aber auch für die Asylbewerber und ihre Hilfsbereitschaft beim Wegebau im Perlbachtal und bei Aktionen in der Gemeinde.

Bogener Zeitung , 27.08.2016