Projekt Hien-Sölde tritt in nächste Phase

Projekt Hien-Sölde tritt in nächste Phase - Zweiter Vorsitzender Heinrich Stenzel freut sich auf baldigen Baubeginn


Als ältester Block­bau von Niederbayern gilt die soge­nannte Hien-Sölde aus dem Jahr 1436 in Mitterfels. Bewohnt ist das Haus schon seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr, 2006 hat sich der Verein "Freundeskreis Historische Hien­-Sölde" gegründet, der sich für den Erhalt des Gebäudes einsetzt und es zwischenzeitlich auch besitzt. Der Kulturausschusssitzung auf Be­zirksebene am Donnerstag (wir be­richteten) war zu entnehmen, dass es zuletzt bei dem Thema etwas ruhi­ger war. Zum Stand der Dinge äu­ßert sich im Interview Bürgermeis­ter Heinrich Stenzel, zweiter Vorsit­zender des Vereins.

Eine Weile hat man von der Hien­-Sölde nicht mehr so viel gehört. Was war los?

Heinrich Stenzel: Zunächst musste der neue Grundbucheintrag abgewartet werden. Erst dann ge­hörte das Haus dem Verein, vorher war ja das BRK Eigentümer. Außer­dem gab es beim Landesamt für Denkmalpflege in München einen Wechsel des Gebietsreferenten. also desjenigen, der in einem bestimmten Gebiet für alle Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, zuständig ist. Seine Stellungnahme ist für die Anträge wichtig, und durch den Wechsel hat das ein bisschen gedau­ert.

Dann gab es noch die Frage, ob der Stall neben dem Haus ebenfalls er­halten bleiben wird. Ist der Punkt inzwischen geklärt?

Stenzel: Der Stall stammt erst aus dem Jahr 1862. Ursprünglich wollten wir ihn ebenfalls erhalten. aber der frühere Gutachter vom Landesamt war nicht dafür. Notari­ell ist es jetzt so, dass wir nicht so viel Grund bekommen haben, also die Grundstücksgrenze zum BRK praktisch durch den Stall verläuft. Der neue Gutachter hat Haus und Stall als zusammengehörig gesehen, hat nun den Abriss aber genehmigt.

Wie wird es nach einer Sanierung mit der Barrierefreiheit aussehen, die vor allem wichtig ist, wenn die Hien-Sclde auch für die Bewohner des nebenan liegenden BRK-Seni­orenzentrums zugänglich sein soll?

Stenzei: Die alte Haustür bleibt natürlich erhalten. Aber vor dieser gibt es Stufen, und so wird man hinten die bestehende Tür zum Gar­ten in einen rollstuhlgerechten Ein­gang umwandeln.

Gibt es inzwischen Förderzusa­gen? Was passiert als Nächstes?

Stenzel : Eine Zusage über eine große Summe aus dem Entschädigungsfonds des bayerischen Minis­teriums für Wissenschaft, For­schung und Kunst ist inzwischen da, andere Förderanfragen laufen noch. Für Anfang Dezember ist eine Vorstandssitzung des Vereins geplant, da wird das weitere Vorgehen besprochen und mit dem Planer dis­kutiert, denn ohne Plan und seine Genehmigung können wir nicht an­fangen. Wir hoffen, dass wir im nächsten Frühling oder Frühsom­mer so weit sind, dass wir beginnen können. Wie lange alle Bauarbeiten dauern werden, kann man noch gar nicht sagen, denn wir sind abhängig von Eigenleistung, Spenden und eben Zuschüssen.

Ist die spätere Nutzung schon klar?

Stenzel: Im Gemeinderat haben wir vor kurzem über die Verlegung des Tourismusamtes in die Hien­-Sölde diskutiert: wir müssen darü­ber aber nochmals sprechen, es ist noch nicht beschlossen. Die histori­sche Stube auf der anderen Seite berührt diese Überlegung nicht. die­sen Raum könnte man für Vortrags­veranstaltungen und Ähnliches nut­zen. Im geräumigen Obergeschoss könnten vielleicht kleine Ausstel­lungen stattfinden. Aber als Erstes muss das Erdgeschoss hergerichtet werden - und das ist schon eine Riesenaufgabe.


Straubinger Tagblatt, 23.11.09
 


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