Liederabend zur Ehre der Hien-Sölde

(erö) Mit einem kleinen, aber feinen Konzert begeisterte das Vocal-Ensemble „Exsulate“ im festlich geschmückten Saal des historischen Burgmuseums in Mitterfels sein Publikum und ließ die Tradition von Konzerten und Vorträgen in den historischen Räumen wieder aufleben.

Das Benefizkonzert galt noch einmal der Sanierung der ehemaligen Hien-Sölde, für die vor kurzem „Miss Costa“ gesungen hatte. Mit diesem Liederabend wollen wir der „Alten Dame“ Hien-Sölde die Ehre erweisen und sie neu beseelen, erklärte Initiatorin Sigrid Hofmann, die durch das Programm führte.

Der Abend sei auch als Dankeschön an die Förderer der Hien-Sölde gedacht und gleichzeitig die Premierenvorstellung für das Ensemble „Exsultate“. Als Hausherr ging Werner Lang, Vorsitzender des Fördervereins Burgmuseum, in einem Grußwort kurz auf Entstehung und Geschichte des Museums ein.

„Exsultate – jubelt, jauchzt“ nennt sich das Vocal-Ensemble, und von Jubel erfüllt waren die Madrigale, Chorstücke und Lieder. Das Laienensemble hat durchaus Erfahrung in der Chormusik, denn Victoria Strele-Saprygin, ausgebildete Musiklehrerin und Chordirigentin, leitet den Kirchenchor der evangelischen Erlöserkirche in Bogen. Mit ihrer klaren, sicheren und sehr klangvoll-reinen Stimme sang sie ihre Soli wie „Gai il sole dal Gange“ von Scarlatti oder den Choral „Die güldene Sonne“ sehr bewegend. Das Vocal-Ensemble ist stimmlich sehr gut aufeinander abgestimmt: Führend der sichere Mezzosopran von Victoria Strele-Saprygin, unterstützt vom hellen Sopran von Emma Loos und wunderbar ergänzt von Kontra-Altistin Hilda Bogisch. Sie begleitete die Solistin einfühlsam am Klavier.

Angenehm zurückhaltend Bassbariton Bernd Bogisch. Angenehm auch die Liedauswahl, weil kurz und abwechslungsreich: Der Geistlichen Musik aus vier Jahrhunderten, der Geburtszeit der 576 Jahre alten Hien-Sölde, folgten Liebeslieder von Scarlatti und Caccini. Ihnen schlossen sich unter dem Motto „Die vier Brüder“ von Friedrich von Schiller Musik über die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter an. Mit Nachtigall und Maientanz wurde der Frühling besungen, die güldene Sonne und ein temperamentvolles Pandurenlied ließen den Sommer erklingen, und für den Herbst stand unter anderem das vertonte Gedicht „Bunt sind schon die Wälder“.

Feierlich-poetisch wurde der Winter präsentiert mit dem irischen Volkslied von „der letzten Rose“, mit einem russischen Marienlied und zuletzt der Verkündigung der Geburt des Heilandes in russischem Ritus. Ein sehr bewegender Abschluss im halbdunklen Raum. Bewegend auch die Texte, mit denen Sigrid Hofmann die Musik begleitete.

Mehrere Zugaben schenkte das Ensemble seinem begeisterten Publikum, und ein Versprechen wurde gegeben: Das Konzert im nächsten Jahr soll unter dem Motto „Russische Musik in Dur und Moll“ stehen.

Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 23.10.12)