Bis zu sechs Putzschichten- Innenputz der Hien-Sölde bleibt teilweise erhalten
Es tut sich viel bei der Restaurierung der ehemaligen Hien-Sölde. Nach dem Abschlagen des Außenputzes rückte jetzt Norma Zavodnik, Restaurateurin und Wandmalerin aus Regensburg, dem Innenputz mit Hämmerchen, Skalpell, Spritzen und anderen medizinischen Geräten zu Leibe. Es geht darum, inwieweit der noch bestehende Innenputz mit bis zu sechs Schichten erhalten werden kann.
Die Putzexpertin legte die verschiedenen Putzschichten frei und überprüfte die Substanz. In enger Zusammenarbeit mit der Spezialfirma für Lehmputze Schönberger sollen Putz schichten gefestigt und erhalten werden. Sogenannte "Fenster" im neuen Putz werden dann ausgespart, damit die ursprüngliche Wand sichtbar bleibt.
"Lehmputz lässt sich im Übrigen wunderbar ergänzen", betont Maria Birkeneder, Vorsitzende des Freundeskreises Historische Hien-Sölde. Im Verlauf dieser Arbeiten habe sich auch herausgestellt, dass in der Flez und in der Stube ein schwarz gestrichener Sockel den Putz nach unten abschließt. Auch dieser Sockel sei erhaltenswert, so Birkender. Sichtbar bleiben soll auch die zweite Tür, die einmal von der Flez in die kleine Nebenkammer führte und später zugemauert wurde.
Interessant ist, dass sich ursprünglich eine offene Feuerstelle in der Flez befand und erst später in der Stube ein Ofen gesetzt wurde, der von außen zu heizen war. Gut erkennbar sind Öffnungen, die auf zwei verschieden große Öfen hindeuten. Auch sie sollen sichtbar bleiben.
Jetzt seien Eigenleistungen des Fördervereins gefragt, meint Maria Birkeneder. Der Deckenputz in der Kammer muss abgeschlagen und erneuert werden, die darunter liegenden Deckenbretter müssen teilweise ausgewechselt werden. Als Putzträger werden, wie früher, Rohrmatten verwendet.
Inzwischen sind die Installationen von Wasser und Elektrik fortgeschritten, die Fußbodenheizung soll demnächst installiert werden.
Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 3.8.12)