Tagesordnung : Öffentliche Sitzung
- Bericht zum Kläranlagenbetrieb (Zu diesem TOP steht Herr Sedlmeier von der gleichnamigen Betreiberfirma zur Aussprache zur Verfügung)
- Behandlung von Bauanträgen
- Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung; Anpassung der Benutzungsgebühren
- ILE Nord23; Finanzierung der Umlagepauschale
- Gewerbegebiet Außerfeld; Behandlung der im Rahmen der Behördenbeteiligung und öffentlichen Auslegung eingegangenen Stellungnahmen mit ggf. Satzungsbeschluss bzw. Feststellungsbeschluss (F-Plan und L-Plan)
- Beratung über Bonussystem zur GästeCard der Urlaubsregion St. Englmar
- Information, Wünsche und Anträge
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 19.01.2011
Bericht im SR-Tagblatt vom 15.2.2011 (erö)
Noch keine Supermarkt-Entscheidung - Marktgemeinderat tagte - Gebührenerhöhung für Abwasser steht an
Der Bericht zum Betrieb der Kläranlage, die Anpassung der Abwassergebühren, die Behandlung von Bauanträgen und vieles mehr standen auf der Tagesordnung der Marktgemeinderatssitzung vom Februar. Die Übernachtungszahlen 2010 weisen im Vergleich zu 2009 ein Plus von 7,12 Prozent auf, die Entscheidung über einen dritten Supermarkt der Marktgemeinde auf dem Gelände der ehemaligen Messer- und Sägenfabrik wurde vertagt.
Zunächst gab Michael Sedlmeier von der gleichnamigen Betreiberfirma, die 2008 die Verantwortung über die Kläranlage übernommen hat, einen Überblick über den Betrieb. Bei guten Ablaufwerten und einer hervorragenden Reinigungsleistung gebe es Probleme mit der Betriebstechnik der 14 Jahre alten Anlage, so Sedlmeier. Reparaturen seien angefallen, eine neue Technik erforderlich. Ausführlich legte er die Schwierigkeiten mit der Schlammverwertung dar und machte Vorschläge über preisgünstige Lösungen. Eine Nassverwertung durch die Landwirtschaft sei möglich. Die Markträte und Bürgermeister Heinrich Stenzel wollen sich im März vor Ort noch einmal über die Problematik kundig machen.
Noch ein Discounter ?
Danach ging es um die künftige Nutzung der ehemaligen Süddeutschen Messer- und Sägenfabrik. Mit einer Bauvoranfrage habe ein weiterer Supermarkt Interesse an dem Gelände in der Bayerwaldstraße gezeigt. Das Thema sei im Hauptausschuss mit Interessenvertretern diskutiert worden, so Stenzel. Grundsätzlich sei man sich im Marktrat einig, dass im nördlichen Gemeindebereich kein weiterer Discounter entstehen sollte. Dass vielmehr im Bereich Scheibelsgrub ein Markt notwendig wäre. Das hätten die Vertreter des Discounters jedoch abgelehnt. Wenn die Insolvenz abgewickelt ist, sei das alte Fabrikgebäude herrenlos und die Marktgemeinde müsse sich womöglich um die Sicherung kümmern, gab Stenzel zu bedenken.
In der folgenden Diskussion wurde deutlich, dass die Meinungen der Gemeinderäte geteilt sind. Einige Markträte sprachen sich für einen dritten Supermarkt aus. "Wir könnten neue Kunden nach Mitterfels ziehen", "das Ortsbild wird verbessert", "die alte Halle stürzt womöglich ein und muss abgesichert werden", "ein Supermarkt in Scheibelsgrub ist unrealistisch, der Abriss der alten Halle ist nur vorteilhaft". Andererseits sah man einen Verdrängungswettbewerb für heimische Bäcker, Metzger und Getränkemärkte gegeben. Vorgeschlagen wurde, einen heimischen Handwerker zu günstigen Konditionen auf dem Gelände ansiedeln zu lassen. Seit 20 Jahren habe es keine Bewerber für dieses Gelände gegeben, meinte Stenzel. Schließlich wurde über die Aufhebung der Veränderungssperre abgestimmt als Voraussetzung für die Entscheidung über einen Bauantrag für das Gelände. Da die Aufhebung mit sieben gegen sieben Stimmen abgelehnt wurde, vertagte man die Entscheidung über die Bauvoranfrage. Dem wurde mit acht zu sechs Stimmen entsprochen.
In Sachen Garagenbau am Buchberger Weg unter der Burgbrücke gab Stenzel bekannt, dass aus denkmalpflegerischer Sicht Einverständnis mit dem Bau besteht.
Neue Hinweisschilder
Bewilligt wurde das Aufstellen von neuen Hinweisschildern zur "Urlaubsregion Sankt Englmar", zu der die Marktgemeinde gehört, sowie eine Halle mit Photovoltaikanlage in Scheibelsgrub. Wegen höherer Strom- und Reparaturkosten müssen die Gebühren für das Abwasser erhöht werden. Angedacht wurde zunächst eine Grundgebühr als gerechtere Lösung, was sich aber nach längerer Diskussion als ungünstig für Geringverbraucher herausstellte. Im Marktrat war man sich einig: Wer mehr verbraucht sollte mehr bezahlen. Die Entscheidung wurde vertagt, neue Berechnungen sollen angestellt werden.
Stenzel informierte über den neuesten Stand in Sachen ILE Nord 23. Hier ist die Marktgemeinde mit Kosten von 1200 Euro beteiligt. Im neuen Freizeitführer der Urlaubsregion Sankt Englmar ist Mitterfels mit Einträgen von Hallen- und Freibad sowie dem Heimatmuseum und den Wandervorschlägen vertreten. Es habe schon positive Resonanz von Gästen gegeben, so Stenzel.
Bericht im Mitterfels GB über die Sitzung des Marktgemeinderates Mitterfels am 10. Februar 2011
Bericht zum Kläranlagenbetrieb
Erster Bürgermeister Stenzel konnte zu diesem Tagesordnungspunkt den Vertreter der mit dem Kläranlagenbetrieb beauftragten Umwelttechnikfirma begrüßen. Dem Marktgemeinderat wurde ein Überblick über den laufenden Kläranlagenbetrieb gegeben. Im Ergebnis kann dabei festgestellt werden, dass die Reinigungsleistung der Kläranlage als gut bezeichnet werden kann. Die Ablaufwerte unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte werden mehr als erreicht. Probleme ergäben sich regelmäßig beim Schlammabsetzverhalten im Winter. Die Zugabe von preisintensiven Fällmitteln haben dabei zwar Erfolge ergeben. Durch die Erneuerung der Belüftungsanlage konnte die Stabilisierung des Absetzverhaltens verstärkt werden. Es wurden Überlegungen angestellt, die derzeit praktizierende mobile Schlammpressung vor Ort umzustellen auf Abfuhr zur Kläranlage nach Straubing bzw. die Zuführung zur landwirtschaftlichen Verwertung. Um die Strom kosten zu senken, sollte gegebenenfalls die bauliche Einlaufsituation überdacht werden. Durch die Schlamm-
abfuhr könnten auch die kurzfristigen Stoßbelastungen reduziert werden, nachdem das hoch konzentrierte Schlammsubstrat nicht mehr nach der Pressung der Kläranlage zugeführt werden muss. Andererseits sind die Reparaturkosten in den letzten Jahren gestiegen, nachdem auch die Nutzungsdauer der Anlage zugenommen hat. Durch den Einbau einer Spaltrohranlage könnte eine weitere Eindickung des Klärschlamms erreicht werden. Durch die Reduzierung des Schlammvolumens würden sich dadurch auch die Transportkosten verringern. Einzelheiten sollten mit dem Wasserwirtschaftsamt geklärt werden. Daneben sprach man sich im Gremium dafür aus, im Frühjahr eine Kläranlagenbesichtigung mit den Mandatsträgern durchzuführen.
Gewerbegebiet Außerfeld;
Änderung der Bauleitplanung durch Deckblätter
Erster Bürgermeister StenzeI informierte den Marktgemeinderat zunächst über die chronologische Entwicklung zum Erlass einer Veränderungssperre in diesem Bereich. Die Aufhebung der Veränderungssperre wurde im Gremium kontrovers diskutiert. Durch das Abstimmungsergebnis von 7 Stimmen zu 7 Gegenstimmen ist keine Veränderung der bauleitplanerischen Situation eingetreten. Unabhängig davon akzeptierten die Marktgemeinderatsmitglieder den Abwägungsvorschlag des mit der Planung beauftragten Ingenieurbüros zur Änderung des Flächennutzungsplanes sowie des Landschaftsplanes. Die Feststellungsbeschlüsse zu den beiden Deckblättern wurden beschlossen. Die Beschlussfassung zum Bebauungsplandeckblattverfahren wurde zurückgestellt.
Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung
Die Marktgemeinderatsmitglieder nahmen Kenntnis von der leicht defizitären Tendenz der Kostenentwicklung in der Entwässerungseinrichtungsanlage. Um das Defizit aufzufangen, sprach man sich dafür aus, eine Gebührenanpassung vorzunehmen. Die grundsätzliche Entscheidung zur Einführung einer Grundgebühr wurde zurückgestellt. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Anpassung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Wasserverbräuche der einzelnen Haushalte darzustellen. Anschließend soll über den Neuerlass einer Beitrags- und Gebührensatzung entschieden werden.
Beratung über Bonussystem zur GästeCard der Urlaubsregion St. Englmar
Der Marktgemeinderat wurde über das angedachte Bonussystem der Urlaubsregion St. Englmar bei Urlaubern mit Gäste-Card unterrichtet. Die Marktgemeinderatsmitglieder sprachen sich dafür aus, das entsprechende Bonussystem auch bei den gemeindlichen Einrichtungen Frei- und Hallenbad sowie dem Heimatmuseum einzuführen. Dadurch ergibt sich eine Eintrittspreisreduzierung bei Urlaubern mit GästeCard. Die einzelnen Eintrittspreise mit Gäste-Card wurden im Gremium festgelegt. Beim Eintritt in das Heimatmuseum ergibt sich eine Verringerung des Eintrittspreises um 0,50 € für Erwachsene.
Information und Verschiedenes
Hierzu informierte Erster Bürgermeister Stenzel den Marktgemeinderat zunächst über die letzte Beteiligtenversammlung der ILE Nord23-Kommunen. Die Marktgemeinderatsmitglieder beschlossen, die Finanzierung der Umlagepauschale von 0,50 € pro Einwohner zu übernehmen. Bei den weiteren Beratungen soll versucht werden, bei den Projekten den Fahrradweg Richtung Mitterfels über den Ortsteil Dunk mit aufzunehmen.
Hinsichtlich der Umlegung der Nahwärmeleitung durch den Doppelturnhallenneubau wurden die Marktgemeinderatsmitglieder über mögliche Alternativszenarien zur provisorischen Verlegung bzw. die Neuverlegung der Leitungen über die Ortsstraße "In der Point" unterrichtet. Das derzeit laufende Angebotsverfahren soll abgewartet werden.
Daneben nahmen die Marktgemeinderatsmitglieder Kenntnis von der letzten stattgefundenen Besprechung mit dem Architekten sowie den Fachprojektanten zum Doppelturnhallenneubau. Hinsichtlich der Geräteausstattung hat eine Besprechung unter Einbindung der Schulleitung, den Sportlehrern sowie den Sportvereinsmitgliedern stattgefunden.
Anhand einer Aufstellung des Tourismusbüros wurden die Marktgemeinderatsmitglieder über einen Vergleich der Ankunfts- und Übernachtungszahlen zwischen den Jahren 2009 und 2010 unterrichtet.
Abschließend befürworteten die Marktgemeinderatsmitglieder die straßenverkehrsrechtliche Widmung der neu gebauten Straße sowie des Fuß- und Radweges im Baugebiet „Außerfeld".
Nach Anerkennung der Niederschrift über die letzte öffentliche Sitzung sowie der Behandlung von Bauanträgen schloss sich ein nichtöffentlicher Teil an.