Sitzung des Marktgemeinderates am Donnerstag, den 05. März 2015 um 19:00 Uhr
Öffentliche Sitzung:
- Vorstellung des Architekturbüros Uekermann
- Vorstellung des Architekturbüros Adt (gegen 19:45 Uhr)
- Beschlusshaltung zur Privatisierungsklausel
- Information, Wünsche und Anträge
- Anerkennung der Niederschrift über die öffentliche Sitzung am 19.02.2015
Bogener Zeitung, Landkreis Straubing-Bogen, 09.03.2015
Brandschutz hat Vorrang, Architekten stellten Schulsanierungskonzepte vor
Ganz im Zeichen der anstehenden Schulsanierung stand die außerplanmäßige Gemeinderatssitzung vom Donnerstag. Nach kurzer Vorstellung der Konzepte der Architektengemeinschaft Uekermann und Wackerbauer sowie des Architektenbüros Roland Adt konnten viele offene Fragen in den Fraktionen geklärt werden. Die Vergabe fand in der nicht öffentlichen Sitzung statt. Der Altbau der Schule stammt aus den 60er-Jahren, der Zwischenbau wurde in den 80er-Jahren erstellt.
Zuvor zeigte Schulleiterin Bianca Luczak in einer computergestützten Präsentation viele Mängel, auch bei der Möblierung der Klassenzimmer sowie beim Lärmschutz und den Toiletten, auf. Zunächst stehe der Brandschutz des gesamten Schulgebäudes im Vordergrund, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Dazu soll mit einem externen Brandschutzbeauftragten zusammengearbeitet werden. Bereits in der Bauausschusssitzung vom Februar waren die wichtigsten Sanierungspunkte festgelegt worden, wobei Barrierefreiheit im gesamten Schulhaus im Vordergrund stehen wird. Sanierungsschwerpunkte sind unter anderem: Brandschutz und Fluchtwegesystem, Erneuerung der Außenwände, Decken und Fenster im Altbau, kontrollierbarer Eingangsbereich der Schule, Verlegung des Verwaltungstraktes, Verbesserung der Bussituation und Abriss der alten Schulturnhalle.
Grundsätzlich ähnelten sich die beiden Konzepte, was ein Gesamtkonzept mit Aufzug, barrierefreiem Zugang, eine Verbesserung der Fluchtwegesituation und Entschärfung der gefährlichen Situation beim Schulbus betrifft. Uekermann plädierte für ein Gesamtkonzept mit entsprechendem Brandschutzgutachten, das schrittweise, je nach Dringlichkeit, auch während der Schulzeit, umgesetzt werden könnte. Roland Adt schlug vor, den Altbau in drei Schritten vom Dachgeschoss nach unten zu sanieren. Für die energetische Sanierung schlug er die Unterstützung durch einen Energieberater vor: Kohlendioxidmessungen müssten durchgeführt und die Schadstoffbelastung überprüft werden.
Auch das Konzept von Adt sieht unter anderem einen barrierefreien Zugang mit Lift und neuem Schuleingang vor. Der Abriss der alten Turnhalle mit Bau eines Buswendeplatzes sei nachrangig, so Adt. Dass der Brandschutz für das gesamte Schulgebäude durchaus problematisch und vor allem sehr teuer werden kann, erläuterte der Sachverständige und Brandschutzgutachter Martin Wenzl. Voraussetzung sei die Genehmigung für das gesamte Bauprojekt nach dem neuen Baurecht. Und das könne teuer werden. Bei einer Teilbereichssanierung könnte bis zur nächsten Baustufe eine Brandwand eingezogen werden, um den hinteren Bereich zu sichern. Wenzl schlug vor, zunächst einen groben Ist-/Sollvergleich zu erstellen und das Bauvorhaben zu teilen.
Weiter wurde ein Beschluss zur Privatisierungsklausel getroffen. Die Markträte stimmten zu, dass im Bedarfsfall öffentliche Aufgaben an private Dienstleister vergeben werden können, wenn sie wirtschaftlicher sind. Derzeit sei das nicht aktuell, so die Verwaltung. Auch ging es um das Thema gentechnikfreie Zone in Mitterfels. Es wurde beschlossen, auf gemeindeeigenen Grundstücken auf gentechnisch behandelte Pflanzen zu verzichten. Der freiwillige Selbstverzicht von Landwirten auf Gentechnik werde begrüßt, so die Markträte.