Interessante Strecke und acht knifflige Sonderprüfungen bei der 21. Oldtimerrallye

Nur der kleine Dixie geriet aus der Puste


An­ders als im vorigen Jahr wurde die 21. Oldtimerrallye der Oldtimer­freunde Mitterfels diesmal zu einer wunderschönen Sonnenfahrt, sehr zum großen Vergnügen aller Cabrio­fahrer.
46 Teilnehmer waren mit sel­tenen Fahrzeugen dabei, darunter auch zahlreiche Motorräder aus der Steiermark, inzwischen Stammgäs­te bei den Oldtimerfreunden. Hel­mut Zwickl, der die 90 Kilometer lange Strecke mit acht Sonderprü­fungen ausgetüftelt hatte, stellte Fahrzeuge und Fahrer vor. Wieder als Schmuckstück dabei der Buick Model 10 Ronau, Baujahr 1910, von Werner Kuchler, der auch die Schil­der für die 21. Oldtimer- und Schnauferltage gesponsert hatte.

Bewundert wurde auch der Chrysler Open Tourer, Baujahr 1926, mit Lederausstattung, Holz­speichen und aufgeschnalltem Le­derkoffer. Witzig war der kleine BMW-Dixie, eine Cabrio-Limousine von 1929 mit Handkurbel, Klapp­blinkern und Holzlenkrad mit Bep­po Wenig aus dem Rottal. Zum ers­ten Mal dabei war ein Schweizer Bergbus Saurer L4C, Baujahr 1955, mit Rechtslenkung, elektrischem Schiebedach und vielen Extras. Auch der noble Rolls Royce Silver Cloud aus Langenhettenbach war wieder mit von der Partie. Das Schlusslicht auf der Strecke machte Hans Attenberger mit seinem Pan­nenfahrzeug. Es gab nur einen Pech­vogel, einen Motorradfahrer aus Bad Aussee mit seiner DKW, der zum Trost den Pannenpokal erhielt. Der Wanderpokal der Oldtimerfreunde Mitterfels für die größte teilnehmen­de Gruppe ging diesmal an die Fah­rer aus Langenhettenbach. Gesamt­sieger wurde das Ehepaar Brauneiser (Sünching), mit einem Opel Olympia, Baujahr 1938, (90 Punkte), gefolgt von Sebastian Freier (Strau­bing) mit einem Peugeot 304, Bau­jahr 1973, (86 Punkte), und Roswitha Baumann Neuhausen, mit einem BMW 320, Baujahr 1979, und 85 Punkten. Roswitha Baumann konn­te auch den Damenpokal in Emp­fang nehmen.

Fahrt durchs Donautal

An der Meldestelle saß Harald Freier mit seinem Team. Vor dem Gasthaus Fischer schickte Helmut Zwickl die Fahrer auf die Strecke. Diesmal führte die Fahrt zunächst ins Donautal und über kleine, selbst Insidern nicht immer bekannte Ne­benstraßen hinauf in den Vorwald. Auf Umwegen und steilen Bergstra­ßen kam man nach Windberg. wo in der Richterschenke Einkehr gehal­ten wurde. Nach der Fahrt ins Hun­derdorfer Tal ging es hinauf auf die Höhen von Elisabethszell, wo sich den Fahrern bei Schuhchristleger ein wunderbarer Blick ins Donautal bot. Auch bei Ichendorf wurden die Fahrer mit einem herrlichen Aus­blick belohnt. Es galt aber auch, genau auf die Schilder zu schauen: Denn bei Sonderprüfung vier wurde nach dem höchsten Punkt der Fahrt gefragt.

Geschicklichkeit war gefragt

Die Sonderprüfungen hatten es in sich: Da mussten Fahrzeuge auf so­genannten Röntgenbildern, für den Laien nur ein Gewirr von Linien, identifiziert und erkannt werden. Kleine Fallen hatte Helmut Zwickl auf der Strecke ebenso eingebaut wie ein Stück "Chinesen-Rallye". Fahrgeschicklichkeit und gute Kenntnisse des Fahrzeuges waren ebenfalls wieder gefragt. An erster Stelle aber stand die Freude am Fahren und an der schönen Land­schaft. Nicht immer ganz einfach: die Steigungen wie beispielsweise von Rattiszell nach Herrnfehlburg. Hier musste der Dixie einmal ver­schnaufen und sich abkühlen.

Bei der Siegerehrung gab es viele Pokale und eine kleine Laudatio von 3. Bürgermeister Bert Merl. Er sei beeindruckt von den zahlreichen, gut gepflegten und seltenen Oldti­mern, sagte Merl.

  • Sieger in der Klas­se Autos bis 1945 war Albert Braun­eiser, auf Opel Olympia, Baujahr 1938, mit 90 Punkten; 2. Beppo We­nig mit BMW Dixie, Baujahr 1929, mit 83 Punkten, und 3. Fritz Schus­ter, mit Hansa 1100, Baujahr 1937, und 73 Punkten.
  • Autos 1946 bis '60: 1. Karl Sachs, mit BMW 700, Bau­jahr 1960, mit 84 Punkten; 2. Robert Rengstl, Rolls-Royce Silver Cloud P, Baujahr 1960, mit 84 Punkten, und 3. Karsten Paul, Mercedes 220 S, Baujahr 1957, und 76 Punkten.
  • Autos 1961 bis '70: 1. Heribert Ketterl, VW Typ 11, Baujahr 1970, 83 Punkte; 2. Franz-Xaver Sturm, Porsche 356 SC, Baujahr 1964, 72 Punkte, und 3. Hans Henning, mit VW Karrriann Ghia, Baujahr 1970, 65 Punkte.
  • Autos 1971 bis '80: 1. Sebastian Freier mit Peugeot 304, Baujahr 1973, 86 Punkte; 2. Roswi­tha Baumann mit BMW 320, Bau­jahr 1979, 85 Punkte, und 3. Jürgen Baumeister mit Lancia Fulvia, Bau­jahr 1971, 82 Punkte.
  • Motorräder bis 1945: 1. Jürgen Hilbrand DKW, Baujahr 1938; 2. Reinhard Schwarzl, DKW 350, Bau­jahr 1938, und 3. Rainer Hillbrand, BMW R52, Baujahr 1928.
  • Motorrä­der 1946 bis '60: 1. Ralf Baurs-Krey BMW R25/3, Baujahr 1954; 2. Chris­tian Benzinger, NSU Max, Baujahr 1953; 3. Norbert Fuchs, Horex Regi­na, Baujahr 1954.
  • Motorräder mit Beiwagen: Hans Hahn BMW R5113, Baujahr 1952.

Am Sonntagvormit­tag stand dann noch eine Fahrt ins Blaue mit Frühschoppen bei Mari­anne Zollner in Edt auf dem Pro­gramm.


Bericht und Bilder : Straubinger Tagblatt, 22.7.2010 (erö)

 

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