43. Kunstausstellung des Verkehrs- und Kulturvereins Mitterfels eröffnet

Kunst kann zu tiefem Verständnis des Lebens führen 

Ein warmer Sommerabend, spritzige Musik, interessante Gäste – so lässt sich Kunst am schönsten genießen. Die 43. Kunstausstellung des Verkehrs- und Kulturvereins 1896, die in Haus und Garten auf der Anlage des Mondi-Holiday-Ferienhotels eröffnet wurde, wurde wieder zu einem kulturellen Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben der Marktgemeinde. Eine gute Tradition werde fortgesetzt, meinte 2. Bürgermeister Heinz Uekermann mit einem Dank an die Vorsitzende des Kulturvereins Sigrun Baumann. Mit viel Liebe zu Kunst und Kultur sowie Inspiration hätten sich Sigrun Baumann und ihr Team über Jahre hinweg etwas Besonderes einfallen lassen, um die Qualität dieser Ausstellung zu sicher und zu steigern. „Es lohnt sich, zu kommen, zu schauen und zu genießen“. Kunst kann uns die Augen öffnen und auf eine nur ihr eigene und eigentümliche Art zu einem tiefen Verständnis des Lebens und der Welt beitragen, erklärte Bundestagsabgeordneter Ernst Hinsken, Schirmherr der Kunstausstellung. Kunst verbinde Menschen im Dialog, motiviere durch die Kraft der Farben und fördere Kreativität und Phantasie. „Eine Kunstausstellung wie in Mitterfels kann so gerade in unserer lauten und aufgewühlten Zeit zum Wegbegleiter und willkommenen Auszeit für Menschen und ihre gestresste Seele werden“.

Mit fünf Musikstücken für Klarinette und Klavier umrahmten Andreas Friedländer und Stefan Seyfried im Garten die Vernissage. „Das Interesse an Kunst ist gestiegen“, betonte Sigrun Baumann mit Blick auf die zahlreichen Werke und Objekte der ausstellenden Künstler und das hohe Niveau der Arbeiten. Die Beschäftigung mit Kunst könne wie eine Welle auf hoher See sein mit großen Wellen und tiefen Tälern oder auch kleinen Wellen und flachen Tälern bis hin zur Flaute. Das sei jetzt aber überwunden. „Kunst ist wieder im Aufwind“.

Mit 200 Werken und Objekten unterschiedlichster Stile und Genres, mit Schmuck, auffallenden Glasfusing-Scheiben von Annemarie Wittig und Kunstobjekten von Arpad Racz sowie der Sonderausstellung „20 Jahre Toni Stangl“ ist die Ausstellung in diesem Jahr besonders umfangreich und interessant. Viele Besucher und Gäste, einige kamen bis aus Passau und Landshut, nutzten die Möglichkeit, sich bei einem Gang durch die Ausstellung mit den Künstlern auszutauschen und anregen zu lassen. Das Hänge-Team mit Sigrun Baumann, Hildegard Klepper, Hildegard Hien und Toni Stangl hat in diesem Jahr wieder für überraschende Blicke und Blickwinkel auf die Vielfalt von Kunst gesorgt. Zur Seite stehen ihnen Gabi Blanz, Ursel Ingelfinger und Petra Stompe, die für die Bewirtung sorgten.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 15. Juli, im „Haus des Gastes“ (Pröllerstraße) zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

 


 



 

Eigene Farbselbständigkeit - Sonderausstellung mit Stangl-Werken

Seit 20 Jahren stellt Toni Stangl, Mitglied der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing auch bei den Mitterfelser Kunstausstellungen aus. Nun wurde dem Mitorganisator und Mitglied der Hänge-Kommission in der 43. Kunstausstellung des Verkehrs- und Kulturvereins Mitterfels eine Sonderausstellung mit 30 Arbeiten gewidmet.

Toni Stangl habe seine Erfüllung im Malen von Bildern gefunden, erklärte Laudator Erich Gruber. In seinem Hauptwerk habe er sich konsequent auf die Aquarellmalerei konzentriert, habe die Aquarellfarbe genutzt, um Stimmungen und Licht in Bildern einzufangen, und sich einen Namen als Aquarellist gemacht. „Stangl malt mit seinem Pinselduktus Orte – große weite Orte, gezoomte Orte und ganz nahe Ausschnitte aus Orten: Landschaften, Stadtbilder, Architekturen Interieurs, Bäume, Baumfragmente. Gerätschaften. Toni Stangl reflektiert in seinen Bildern die Wahrnehmung von Realität, ihre Veränderung im Wechsel der Tageszeiten und des Standortes. Er befreit die vorgegebenen Farben zu eigener Selbständigkeit und treibt die Auflösung der Form bis an die Grenzen einer atmosphärisch flimmernden Malerei. Sein Blicken in die Welt hält er in seinen stimmungsvollen und lichtdurchfluteten Aquarellen fest“. Toni Stangl sei es gelungen, in zwanzig Jahren ein ständig weiter entwickeltes Werk von Bildfindungen anzusammeln und biete in der Ausstellung in Mitterfels ein breites Bild seiner Blickfänge: Spiegelungen in Venedigs Kanälen, Baumfragmente, Maschinenteile, Kircheninterieurs, Landschaften in Aquarelltechnik, Figürliches und Traumbildhaftes in Acrylfarben. Mit seinen Bildern sei Stangl auch auf Reisen nach Ungarn, Italien und bis in die USA gegangen, erzählte Gruber. Diese Wanderausstellung rund um die Michigan-See, von Sigrun Baumann dankenswerter Weise verwirklicht, wirke in vielen Künstlerbiografien bis heute nach, so Gruber.