Kletter- und Outdoorzentrum in Mitterfels feierte Richtfest

Tourismus Zugriffe: 9949

Kletterschlangen, Autoreifen und und Himmelsleiter- Nervenkitzel über 19 Meter hohen Douglasien  - Kletter- und Outdoorzentrum in Mitterfels feierte Richtfest - Eröffnung Frühjahr 2010


Strahlend war das Herbstwetter und strahlend wa­ren die Mienen der Verantwortli­chen: Richtfest im neuen Kletter- ­und Outdoorzentrum an der alten Eisenbahnbrücke in Mitterfels. Im alten Bahnhof, nur wenige Minuten vom Kletterzentrum entfernt, der künftigen Anlaufstelle für alle Klet­terfans, hatten Bernd Bayerköhler von der Erlebnisakademie Bad Kötzting, Träger der neuen Einrich­tung, und Bergführer Christoph Rie­ser einen Sektempfang organisiert mit zahlreichen Ehrengästen und Vertretern der Marktgemeinde, der Nachbargemeinde Haselbach und des Straubinger Alpenvereins. Dazu spielte die junge Band "wosdabrass­ko" vom Anton-Bruckner-Gymnasi­um zünftige Blasmusik.

Die Idee für ein derartiges Klet­terzentrum sei vor drei Jahren gebo­ren und trotz einiger bautechnischer Probleme und zeitlicher Verzöge­rungen in diesem Jahr in die Tat umgesetzt worden, sagte Christoph Rieser, der in Mitterfels die Stand­ortleitung übernommen hat.

Kletterturm ist Herzstück

An einem Modell stellte er die Anlage vor. die sowohl für kleine Kletterer als auch für erfahrene Al­pinisten gedacht ist. Sechs 19 Meter hohe Säulen, mächtige Douglasien aus dem Frankenwald, tragen den Kletterturm, das Herzstück des Zentrums. Es umfasst verschiedene Kletterelemente darunter Kletterschlangen, Autoreifen, eine Him­melsleiter und eine 250 Quadratme­ter große Kletterwand. Hier kann das Eisklettern im Sommer simu­liert werden.

Hochseilelemente verbinden den Turm mit den Pfeilern der ehemali­gen Eisenbahnbrücke, wo schon seit 20 Jahren geklettert wird. Diese Klettergriffe seien behutsam saniert und erneuert worden, sagte Rieser. Die Natursteinbrückenpfeiler erhal­ten 30 neue Kletterrouten mit 20 Metern Kletterhöhe. Das Kletter­zentrum soll eine Symbiose zwi­schen den verschiedenen Outdoor-­Sportmöglichkeiten in Mitterfels schaffen: Vom Kletterzentrum im Menachtal zum Zeltplatz am alten Waldbad bis hin zum „Teufelsfelsen“. Anlaufstelle und Stützpunkt ist der Alte Bahnhof, wo Trainer das Sicherungsmaterial ausgeben und den Kletterern mit Rat und Tat und zur Seite stehen. Mit dem Start des Kletterzentrums wird im kommen­den Frühjahr gerechnet. Riesers Dank galt vor allem seinem Arbeits­team, das Tausende von Bohrlö­chern gebohrt und viele hundert Bohrhaken und Griffe gesetzt habe.

Jetzt müsse man zum Klettern nicht mehr ins Gebirge fahren, meinte Hausherr Bürgermeister Heinrich Stenzel und wies auf eine Kuriosität hin: Während der Ein­stieg zum Kletterzentrum auf Mit­terfelser Seite liegt. befindet sich der Turm auf Haselbacher Gemein­degebiet. MdB und Tourismusbe­auftragter Ernst Hinsken würdigte vor allem die Verdienste der Erlebnisakademie, die mit dem Kletter­zentrum Eigeninitiative und Risiko­bereitschaft gezeigt habe.

Die Outdoor-Branche sei einer der wenigen Bereiche, die nicht unter der Finanz- und Wirtschaftskrise leiden, sondern satte Umsätze ver­zeichnen, sagte Hinsken. Natur allein reiche nicht mehr aus. Der Tou­rismus verlange ständig neue At­traktionen. Abwechslung und Inno­vationen, erklärte auch MdL Josef Zellmeier. Das Kletterzentrum in Mitterfels mit Zeltplatz und Kletter­felsen unter Einbindung des Pano­ramabades und des Ferienclubs Mondi und Nutzung des ehemaligen Bahnhofs sei ideal. „Urlaubsgäste möchten in immer kürzerer Zeit im­mer mehr erleben. Hier im neuen Kletterzentrum gibt es bald Nervenkitzel und Spannung pur", sagte stellvertretende Landrätin Christa Heisinger.

Angeführt von flotter Marschmu­sik der Blaskapelle zogen die Gäste zur ehemaligen Eisenbahnbrücke und warfen einen Blick auf den fast fertigen Kletterturm. Hier wartete Zimmerermeister Konrad Müller auf der Plattform in 19 Metern Höhe mit einem selbst verfassten Gedicht zum Richtfest auf. Nach einem ge­mütlichen Beisammensein im "Bahnhof" war Anklettern an den Brückenpfeilern angesagt.


Straubinger Tagblatt, 2.11.2009