Waldbesitzervereinigung Mitterfels zieht bei Jahresversammlung 2013 Bilanz

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Seit 60 Jahren im Einsatz

Neukirchen. (eam) Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Mitterfels wurde am 28. März 1953 gegründet. Mittlerweile gehören ihr 2035 Mitglieder mit einer Waldfläche von 13900 Hektar an, wie Geschäftsführer Stefan Trepnau in der Jahresversammlung am Freitag im Gasthaus Hiebl, in Haggn, erläuterte. Erwin Niedermayer wurde aufgrund seiner Verdienste um die WBV zum Ehrenmitglied ernannt.

Das Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen begann mit einem Gottesdienst, den Pater Simeon zelebrierte. Die kurzfristige Absage von Festredner Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner, sei der Tatsache geschuldet, dass er bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin unabkömmlich sei. Als Vertretung hielt Georg Windisch, Leiter der bayerischen Forstverwaltung, den Festvortrag und bestätigte, dass bei den Koalitionsverhandlungen für die Waldbesitzer dunkle Wolken aufziehen.

Gute Ergebnisse erzielt

Bernhard Dendorfer listete in seinem Rückblick die Termine des letzten Jahres auf und hob insbesondere den Waldbesitzertag auf dem Straubinger Stadtplatz hervor. Der lokale Windwurf hatte keinen Einfluss auf die Preisgestaltung, sondern konnte in den laufenden Verträgen untergebracht werden, wies Stefan Trepnau hin. Die Erlöse für alle Sortimente seien gut, allerdings nehme die Billigkonkurrenz aus Skandinavien und Osteuropa zu. Trotz rückläufiger Umsatzzahlen in der Branche konnte die WBV gute Ergebnisse erzielen.

Fichte und Tanne spielen bei der Vermarktung die größte Rolle, insbesondere bei Fichte sei die Nachfrage ungebrochen. Die Versorgung der Sägewerke ist aufgrund der Käfermengen gesichert.

Stefan Trepnau forderte die Waldbesitzer auf, Käferflächen im Frühjahr rechtzeitig zu kontrollieren. Der Laubholzmarkt stagniere, während für Langholz Preisanreize zu beobachten sind.

Klaus Stögbauer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Straubing erläuterte die Neuerungen der Förderrichtlinien ab 2014, allerdings sind die Aussagen noch mit einem Fragezeichen versehen. In Sankt Englmar wurde im Rahmen der Waldinitiative Ostbayern ein Schwerpunktprojekt von rund 1000 Hektar ausgewiesen. Die Ziele liegen insbesondere in der Feinerschließung mit Rückewegen, aber auch im Waldumbau. Da Waldarbeit sehr gefährlich sei, sollen in naher Zukunft auch im Landkreis Rettungspunkte eingerichtet werden, um Verletzte schneller bergen zu können.

Bernhard Dendorfer stellte nun das 60-jährige Bestehen der WBV in den Mittelpunkt und zitierte aus dem damaligen Pressebericht. Da den Waldbesitzern bei ihrem Zusammenschluss die Liebe zum Wald am Herzen lag, beschenkte Dendorfer jeden Gast mit einem Holzherzen.

Die Neuwahlen brachten keine Überraschung hervor. Bernhard Dendorfer wurde ebenso wie seine Stellvertreter Ludwig Kolbeck und Helmut Haimerl mit großer Mehrheit gewählt. Die Vorstandschaft vervollständigen Englmar Budweiser, Franz Huber, Walter Kienberger, Albert Meier, Eugen Staudinger, Karl Wallner und Josef Zeidler.

Bedeutung des Waldes

Waldkönigin Isabella Wimmer hob die Bedeutung des Waldes hervor und ihr kurzes Grußwort nahmen sich alle weiteren Grußwortredner, Bürgermeister Rudi Seidenader, MdB Alois Rainer, Landrat Alfred Reisinger, Sepp Spann, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, Georg Huber, Vorsitzender der Forstlichen Vereinigung Niederbayern, Franz Fuchs, vom AELF Straubing, MdL Josef Zellmeier und BBV Bezirkspräsident Gerhard Stadler zum Vorbild. Das Nachhaltigkeitsdenken der Forstwirtschaft reiche sehr weit zurück, stellte Georg Windisch fest, da die Wälder einen guten Zustand weitergeben werden. Es müsse aber auch möglich sein, Erträge zu er- wirtschaften. Die Waldbesitzer wüssten um ihre Verantwortung für die Gesellschaft, mittlerweile baue sich aber auch ein Spannungsfeld auf, da es viele Bürger ganz selbstverständlich als ihren Wald betrachten. Der Waldumbau sei umstritten, viele legten das momentane Klima zugrunde, dies sei aber zu kurz gedacht. Angesichts dieser Herausforderungen müssen die Wälder zu Mischwäldern umgebaut werden. Georg Windisch sprach sich gegen eine pauschale Stilllegung von Waldflächen aus, diese Forderung sei in den laufenden Koalitionsverhandlungen wieder laut geworden. Es sei unverantwortlich, den Rohstoff Holz nicht zur Verfügung zu stellen.

Erwin Niedermayer führte 40 Jahre die Geschäfte der WBV Mitterfels und ist ein Fachmann in Holzvermarktungsfragen, wie Bernhard Dendorfer aufzeigte. Zudem leistete Erwin Niedermayer eine enorme Aufbauarbeit und war maßgeblich beteiligt, dass immer alle Kalamitäten bewältigt werden konnten. Deshalb wolle man Erwin Niedermayer zum Ehrenmitglied ernennen.