BRK Mitterfels feierte drei Jubiläen – Mitgliederehrungen und Hausführungen

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Seniorenzentrum eine tragende Säule

„20 Jahre BRK-Seniorenheim, 50 Jahre BRK-Bereitschaft und 40 Jahre Jugendrotkreuz in Mitterfels – das sind 110 Jahre erfolgreicher Arbeit im Bayerischen Roten Kreuz und 110 Jahre ehrenamtlichen Einsatzes für ältere und hilfesuchende Mitmenschen in unserer Heimat.“ Damit würdigte der BRK-Kreisvorsitzende und Landrat a. D. Alfred Reisinger die Leistungen der drei Mitterfelser BRK-Einrichtungen.

Gefeiert wurde im Seniorenzentrum mit einem „Tag der offenen Tür“, mit vielen Ehrengästen, mit Festzelt und Blasmusik von der Festspielkapelle Neukirchen, mit Tanzvorführungen der Trachtengruppe Haibach, mit Liedern des Heimchors unter der Leitung von Birgit Loibl und selbst verfassten Texten. Heimleiter Christian Herrmann bot Führungen durch das Haus an, Jürgen Kohl informierte über die Arbeit seiner Bereitschaft und die Jugendrotkreuzler boten Kinderschminken an.

Reisinger nannte das BRK-Seniorenzentrum eine tragende, stabile Säule in der Pflegelandschaft des Landkreises und wies auf die positive Entwicklung der drei Einrichtungen hin. Das Heim biete einen hohen Qualitätsanspruch und sei mit seinen 119 vollstationären Pflegeplätzen das größte im Landkreis. Reisinger blickte zurück auf die ersten Planungen Anfang der 90er Jahre, noch unter dem BRK-Vorsitz von Herbert Ettengruber, Geschäftsführer Anton Wänninger und Felix Dachauer und dem damaligen Bürgermeister Werner Lang.

Dank großzügiger Finanzhilfen des Landkreises in Höhe von 2,6 Millionen und der Marktgemeinde Mitterfels (eine Million Euro) sei das Projekt mit Gesamtkosten von rund 21 Milionen Euro verwirklicht worden. Die Einweihung fand im Oktober 1996 statt. Erweitert worden seien im Laufe der Jahre das Angebot an „Essen auf Rädern“ auf heute 500 Mittagsmenüs, was eine Küchenerweterung nach sich zog, die hauseigene Wäscherei und die Heizungsanlage, um den Verbrauch von Heizöl zu senken. Die Pflegeleistungen seien durch die eingestreute Tagespflege erweitert worden, bei der bis zu zwölf Menschen tagsüber versorgt werden könnten. Durch zusätzliche Mitarbeiter in der Betreuung sei eine Entlastung des Pflegepersonals erreicht worden. Mehr als 2 000 Menschen seien in dieser Zeit in das Seniorenheim gezogen, davon 700 Vollstationär und etwa 1500 in Kurzzeitpflege. Getreu des Mottos „Menschen helfen Menschen“ werde versucht, Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu unterstützen und ihnen im Heim einen wohl behüteten Lebensabend zu ermöglichen, meinte Reisinger abschließend mit einem Dank an Heimleiter Christian Herrmann, Pflegedienstleiterin Sylvia Molnar und das ganze Team.

Als langjährige Mitarbeiter wurden geehrt: Roswitha Bemmerl (Speiseversorgung), Gabriele Gottschalk und Berta Weinzierl (Pflegehelferin), Marianne Häusler und Renate Preiß (Reinigung), Markus Kienberger (Koch), Christina Macht (Stationshilfe) und Brigitte Urban (Wäscherei). Markus Weber als Technischer Leiter ist seit 1995 Helfer in allen Notlagen. Zum dreifachen BRK-Jubiläum gratulierte auch der stellvertretende Landrat Franz Xaver Stierstorfer. Mit Blick auf den demografischen Wandel seien der Bedarf und das Angebot an Pflegeplätzen im Landkreis weitgehend gedeckt. Lobend erwähnte er die JRK-Gruppe: Das BRK werde künftig sicher davon profitieren. Dass die Notwendigkeit für den Bau eines Heimes in der Marktgemeinde gegeben war, beweise die sehr gute Auslastung des Hauses, betonte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Für die Marktgemeinde sei das Heim zu einem Arbeitgeber, auch für Teilzeitkräfte, geworden.

50 Jahre BRK-Bereitschaft

In seinem Rückblick auf 50 Jahre BRK-Bereitschaft in Mitterfels erinnerte Reisinger an Gründungsmitglieder wie den damaligen Kreisgeschäftsführer Rudi Nowack und Kolonnenführer Bertl Niedermeier sowie die ersten Gruppenführer in Mitterfels Hermann Flohr und Cäcilie Bach. Den Menschen rasch und effektiv zu helfen sei das Ziel in der Gründerphase gewesen. Das gelte so noch heute. Schon zehn Jahre später, im Oktober 1976, sei die Jugendgruppe mit Rudi Kühnel und Andrea Ratzka als 16. im Landkreis gegründet worden. Das 20-Jährige habe man 1986 mit Heinrich Stenzel und Ursula Binnermann als Gruppenführern gefeiert. Jürgen Köhl, 1989 zum Gruppenführer bestimmt, sei seit 1993 Leiter der BRK Bereitschaft, die Bereitschaftsleiterin Ursula Binnermann habe 2013 ihr Amt an Brigitte Weber abgegeben. Mit dem eigenen Krankentransportwagen seien seit 2015 die Einsatzmöglichkeiten sehr erweitert worden. Damals wie heute sei die Bereitschaft Mitterfels mit ihren jetzt 14 Frauen, sieben Männern, vier Anwärtern und den Bereitschaftsärzten Dr. Andreas und Sabine Pöschl eine feste Größe und wichtige Hilfseinrichtung, in der freiwillig und ehrenamtlich Dienst für Mitmenschen geleistet werde, erklärte Reisinger. Dazu zähle auch Wasserwacht Mitterfels. Das JRK werde zum 40. Geburtstag ein eigenes Fest ausrichten.

Mitglieder geehrt

Für langjährige Mitgliedschaft bei der Bereitschaft wurden geehrt: zwei Mitglieder für zehn Jahre sowie Brigitte Weber, Astrid und Jürgen Köhl (30 Jahre), Hedwig Ratzka, Erna Kiefl und Melanie Graf (40 Jahre). Als Gründungsmitglieder wurden Heinrich Stenzel, Johann Piendl und Eduard Graf für 50 Jahre geehrt. Seit 1858 ist Ursula Binnermann Mitglied im BRK, zunächst in Hunderdorf, später in Mitterfels bei der Wasserwacht und als Gruppenführerin und Bereitschaftsleiterin.

Das BRK-Seniorenzentrum sei heute ein fester Bezugspunkt und ein Segen für Mitterfels und die Region, meinte MdB Alois Rainer. Und bei der Bereitschaft habe man sich aktiv und ehrenamtlich für die Gesundheit der Menschen eingesetzt. 2. Bürgermeister Heinz Uekermann erinnerte als „Zeitzeuge“ an Tausende von Sanitäts-, Rettungs- und andere Dienststunden der Bereitschaft, an vergnügliche Veranstaltungen, an Altennachmittage, Ausbildungen, Altpapiersammlungen und den Loswagen. Auf die 14 Mitglieder des JRK mit drei Gruppenleiterinnen und zwei Betreuerinnen dürfe die Gemeinde ebenfalls stolz sein. Das Aufgabenspektrum habe sich geändert, aber die Gruppen seien den Anforderungen stets gewachsen gewesen. Bereichsleiter Jürgen Köhl dankte seinem Team und allen Helfern und Sponsoren, und Heimleiter Christian Herrmann brachte es auf den Punkt: „Die hervorragende Arbeit meiner Mitarbeiter ist von Liebe zu den Pflegebedürftigen und Verständnis für ihre Probleme geprägt.“


Straubinger Tagblatt, 28.6.2016