Die G'schicht vom Stinkerkas - Bayerisches Mundartstück

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Eine durchzechte Nacht und ihre Folgen -  Die G'schicht vom Stinkerkas - Hobbyregisseur inszeniert bayerisches Mundartstück ( Von Monika Geiger (SR-Tagblatt, 18.2.2012) )


Steinburg. Der Morgen nach ei­ner durchzechten Nacht. Ein Film­riss sorgt für viele offene Fragen. Wer wollte in das Fenster der hüb­schen Tochter des Musikdirigenten steigen, und wer hat den Stinkerkas der Pfarrersköchin gestohlen? Die Aufführung des bayerischen Mundartstücks "Die unglaubliche G'schicht vom g'stohlenen Stinker­kas" stellte Hobbyschauspieler Franz Aichinger auf die Beine. Am  9. März feiert das Stück im Steinburger Hof bei Hunderdorf Premie­re und Aichinger sein Regiedebüt.

 

Als Kind entdeckte Aichinger sei­ne Leidenschaft zum Theater und spielte seitdem in zahlreichen Stü­cken. Jetzt will er das Theater auch von der anderen Seite kennenlernen und versucht sich als Regisseur. "Ich habe das Stück vom gestohle­nen Stinkerkas vor Jahren gesehen und hatte das Projekt seitdem im Hinterkopf." Dieses Jahr kann er seine Pläne durch die Unterstüt­zung von Freunden und Bekannten aus dem Theaterkreis verwirkli­chen. Als Regisseur will er dabei seine Erfahrungen, die er in den letzten 20 Jahren gesammelt hat, weitergeben und sich selbst neu ver­wirklichen. "Es ist ein "Just-for­fun-Projekt'. Ich will es einfach ein­mal ausprobieren, und wenn wir eine positive Resonanz erhalten, gibt es vielleicht auch noch ein wei­teres. "

Die bayerische Version von „Hangover"

Bei den Vorbereitungen für das Stück kamen Aichinger seine Kon­takte in der Theaterszene zugute.  "Bei der Besetzung der Rollen hatte ich wirklich Glück. Ich arbeite mit sehr erfahrenen Schauspielern. Au­ßerdem passen die Charaktere super auf die Rollen." Er wählte dieses Stück aus, weil es sehr viel Ver­schiedenes zu bieten hat. "Die Story ist sehr peppig geschrieben. Es wird geschimpft, geschlagen und gelo­gen." Die Geschichte über den Mor­gen nach der feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier des Musikvereins sei eine bayerische Version des be­rühmten Films "Hangover" . "Die Männer haben zu tief ins Glas ge­schaut und können sich nicht an die Ereignisse der letzten Nacht erin­nern." Als dann nach und nach In­dizien, wie eine Kopfverletzung, ein abgerissener Fensterladen und ein gestohlener Stinkerkas auftauchen, wird alles noch verwirrender. "Aber die Tochter des Musikdirigenten er­innert sich an alles und spielt den Männern eine Komödie vor. Es fol­gen große Aufregungen und viele Verwechslungen." Aber als es dann zur großen Aufklärung kommt, geht alles doch ganz anders aus als er­wartet.

Erst auf der Bühne, dann vor der Bühne

Seit einem Jahr arbeitet Aichin­ger an dem Stück und steckt viel Zeit und Leidenschaft in dieses Pro­jekt. "Das Fieber hat mich einmal gepackt und seitdem zieht es mich auf die Bühne. Durch das Theater ergibt sich mir die Möglichkeit, eine andere Person zu sein." Am wichtigsten sei es, ein gewisses Gleichge­wicht zu erhalten, damit die Familie und der Beruf nicht vernachlässigt werden. Nachdem er jahrelang" tol­le Erfahrungen" gesammelt habe, wolle er nun seinen persönlichen Horizont erweitern und vor die Bühne gehen. "Ich habe in der Zeit als Schauspieler viele Regisseure mit verschiedenen Charakteren kennengelernt. Ich möchte von je­dem eine besondere Eigenschaft nehmen und mir so eine eigene Per­sönlichkeit als Regisseur formen." Die Regie habe einen sehr großen Reiz auf ihn, jedoch wisse er noch nicht, wie es in Zukunft weitergeht.

Auf jeden Fall werde er weiterhin auf der Bühne stehen. Für Aichin­ger und sein Team stehen bei dieser Aufführung der Spaß im Vorder­grund und die Reaktion des Publi­kums. "Der Applaus ist ein ganz be­sonderes Gefühl mit Suchtfaktor und eine Bestätigung, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat."

Ohne freiwillige Helfer geht es nicht

Zu einer Aufführung gehören sehr viele umfangreiche Aufgaben, die Aichinger nicht alleine erledi­gen konnte. "Ich habe das Glück, dass ich jede Menge fleißige Hände um mich herum habe, die mich im­mer unterstützen." Er sei sehr dankbar, dass jeder Theaterspieler seine Freizeit für dieses Stuck opfe­re und ihm auch bei zusätzlichen Aufgaben, wie der Organisation, unter die Arme gegriffen habe. "Da wir uns alle schon sehr lange ken­nen, entstand schnell ein Gemein­schaftsgefühl.

Bei den Proben läuft es daher, auch wenn es stressig wird, sehr harmonisch ab." Dank den erfahre­nen Leuten, habe er ein kleines Ru­hekissen. "Ich kann mich darauf verlassen, dass es funktioniert und ich bin mir sicher, dass die Premiere am 9. März ein Erfolg wird."

Das ist auch sehr wahrscheinlich, denn alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Nur für eine Zusatz­vorstellung am 14. März sind noch Karten im Vorverkauf im Frisörsa­lon Weinbacher in Mitterfels erhält­lich.