Jahresabschluss der Marktgemeinde - Werner Lang zum Ehrenbürger ernannt

Veranstaltungen der Marktgemeinde Zugriffe: 6811
Traditionsgemäß findet die Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderates in einem offiziellen Rahmen mit Marktgemeinderäten, Ehrengästen, Mitarbeitern der Gemeinde und einem gemeinsamen Essen statt. In diesem Jahr traf man sich im Landgasthof Fischer, wo Bürgermeister Heinrich Stenzel auf das vergangene Jahr zurückblickte und einen Blick auf das kommende Jahr warf. Eine besondere Ehre wurde Altbürgermeister Werner Lang zuteil: Ihm wurde die Ehrenbürgerschaft verliehen, die höchste Auszeichnung der Marktgemeinde, „für sein jahrzehntelanges Wirken zum Wohl der Marktgemeinde“, wie Bürgermeister Heinrich Stenzel betonte. Für seinen jahrzehntelangen Beistand in rechtlichen Fragen wurde Notar Rudi Hötzl gedankt, der 2012 in den Ruhestand ging.

 

 

Mit Stolz dürfe die Marktgemeinde auf das vergangene Jahr zurückblicken, meinte Stenzel. Die lang geplante neue Zweifachturnhalle sei fertig gestellt und im Oktober eingeweiht worden. Die auf dem Dach der Turnhalle und des Freibades installierten Photovoltaikanlagen seien ein Beitrag zur Energiewende. Als weitere große Baumaßnahme sei der neue Kindergarten mit 70 Plätzen und 17 Krippenplätzen auf den Weg gebracht worden. Im Herbst 2013 soll er bezugsfertig sein. Erfreulich, dass die Zweidrittelförderung von Kindergärten auf 100 Prozent erhöht wurde, sagte Stenzel. Damit erhöhe sich der Zuschuss für die Marktgemeinde um etwa 150000 Euro. Freude auch bei der Feuerwehr: Das moderne Tanklöschfahrzeug TLF 20/40 komme der Allgemeinheit beim Feuerschutz zu Gute, so Stenzel weiter. Wie alle Jahre habe man auch Straßensanierungen durchgeführt. Positiv auf den Stromverbrauch wirke sich die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf Gelblicht aus: Die Einsparung betrage jährlich etwa 40000 Kilowattstunden.

Stenzel warf auch einen Blick auf den Haushalt. Für den Verwaltungshaushalt 2012 sind gut 2,9 Millionen Euro veranschlagt worden.  Während die Schlüsselzuweisungen mit 476000 Euro gleich bleiben, haben sich vor allem der Einkommensteueranteil, die Grundsteuer B, die Gewerbesteuer und der Grunderwerbssteueranteil erhöht. Verringert hat sich die Konzessionsabgabe der E.ON von 61000 auf 50400 Euro. Die größten Ausgaben entfallen auf die Kreisumlage mit 782900 Euro, die Schulverbandsumlage mit 172000 Euro, die VG-Umlage mit 214000 Euro und Darlehenszinsen mit 95000 Euro. Der Kindergarten mit Krippe kostet die Gemeinde jährlich 300000 Euro abzüglich eines staatlichen Zuschusses von 137000 Euro. Durch die Baumaßnahmen hat sich der Schuldenstand von 3, 073 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 3,143 Millionen Euro erhöht, so Stenzel.

 

Im kommenden Jahr gelte es, die Baumaßnahme Kindergarten zu beenden und die knapper werdenden freien Finanzmittel sinnvoll zu verwenden. Beispielsweise für eine Planung zum Abbruch der alten Turnhalle und die Gestaltung des dann freien Platzes vor der Mittelschule mit Einschleifung der Schulbusse. Die Außenanlagen der neuen Turnhalle sollen von den Mitarbeitern des Bauhofes angelegt werden. Auch die Hien-Sölde werde 2013 fertig und eingeweiht, sagte Stenzel. Mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege habe sich der ideale Mieter gefunden. Dringend benötigt werde ein neues Baugebiet. Anfragen lägen vor, Grundstücksverhandlungen liefen bereits. Die bereits im Gemeinderat beschlossene E-Tankstelle werde auf dem Parkplatz in der Burgstraße installiert.


Verleihung der Ehrenbürgerschaft

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Altbürgermeister Werner Lang ehrt die Marktgemeinde einen verdienten Bürger, der sich sein halbes Leben für seine Heimatgemeinde eingesetzt hat, erklärte Bürgermeister Heinrich Stenzel. Beispielhaft sei das ehrenamtliche Engagement Langs, der 31 Jahre im Marktgemeinderat, davon 24 Jahre als 1. Bürgermeister, tätig war. Stenzel hob nur die wichtigsten Maßnahmen hervor, die Lang als Bürgermeister angestoßen, auf den Weg gebracht und zu Ende geführt hat: Die Ortskernsanierung mit Sanierung der beiden Gebäude, in denen heute die Kreismusikschule untergebracht ist. Sie kam durch die Initiative Langs nach Mitterfels. Eine Herzensangelegenheit ist für Lang bis heute das 1983 eröffnete Heimatmuseum in der Burg. Viel gebaut wurde in der Amtszeit von Werner Lang:  das Sportzentrum in Rogendorf, die Tennisplätze, der Schulhausanbau, das Hallenbad, die Kläranlage und das neue Feuerwehrhaus. Die öffentliche Bücherei wurde in die Schule eingegliedert, Burghof und Burgmauern wurden saniert. Weitere große Projekte waren der Bau der Behindertenwerkstätte der KJF, das BRK-Seniorenzentrum und das Biomasseheizwerk. Für den Bauhof wurden Geräte und Fahrzeuge angeschafft, die Feuerwehr erhielt  zwei Löschfahrzeuge, Baugebiete wurden ausgewiesen und Straßen und Kanäle gebaut. Nicht zu vergessen die Mitbegründung des Musikvereins, des Burgtheatervereins und Burgmuseumsvereins, dessen Vorsitzender Werner Lang bis heute ist. „Mit  Zielstrebigkeit und Kompetenz hat Werner Lang als Kommunalpolitiker die Gemeinde nach vorne gebracht“, schloss Stenzel.


Es sei nicht immer einfach, aber immer sein großes Anliegen gewesen, für Mitterfels tätig zu sein, sich durch Herausforderungen zu kämpfen und die Marktgemeinde nach Vorne zu bringen, sagte Lang. Den Bau der Behindertenwerkstätte habe er als seine wichtigste Aufgabe angesehen: Für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, Arbeitsplätze zu schaffen und ihnen die Möglichkeit zu geben, für ihr Alter vorzusorgen. Eine ebenso segensreiche Einrichtung wie das BRK-Seniorenzentrum. Lang erzählte von der Kreistagssitzung, als sich die Stadt Bogen um die geplante Kreismusikschule  bewarb. „Für mich hat festgestanden: Die Schule muss zu uns nach Mitterfels“. Man habe schnell reagiert, das alte Schulhaus und den ehemaligen Pfarrhof gekauft und die Sache perfekt gemacht. „Als geborener Mitterfelser habe ich meine Arbeit sehr gern gemacht und bin zufrieden, positive Spuren hinterlassen zu haben“, erklärte Lang.


Auch 2. Bürgermeister Heinz Uekermann blickte zurück „auf ein intensives und erfolgreiches Jahr für Marktgemeinde und Gemeinderat“. Um viele und keineswegs leichte Entscheidungen sei sprichwörtlich gerungen worden mit dem nötigen Sachverstand und ohne persönliche Verunglimpfungen. Gemeinderat und Bürgermeister seien über das normale Maß hinaus gefordert gewesen. Besonders 1. Bürgermeister Heinrich Stenzel habe beim Bau der Doppelturnhalle hervorragende und engagierte Arbeit geleistet und geradezu schottischen Sparwillen gezeigt. Auch im Jahr 2013 gelte es, viele Aufgaben zu bewältigen. „Dabei ist das ehrenamtliche Engagement  für die Dorfgemeinschaft unverzichtbar“, betonte Uekermann mit einem besonderen Dank an Bürgermeister Heinrich Stenzel und die Markträte. Dem schloss sich ein gemeinsames Essen im Landgasthof Fischer an.