Totengedenken am Volkstrauertag 2016

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„Nie wieder Krieg“

„Heute nehmen wir Anteil an dem Leid der Hinterbliebenen und wollen ebenso derjenigen gedenken, die Tag für Tag durch Terror und in Bürgerkriegen sterben“, erklärte 3. Bürgermeister Konrad Feldmeier bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag vor dem Kriegerdenkmal in der Straubinger Straße. Mit einem Kirchenzug und Blasmusik, mit einem Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Geist und Totenehrung am Ehrenmal begingen die Marktgemeinde, die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KuSK) und Vertreter der Vereine traditionell den Volkstrauertag.

Die Tatsache, dass immer noch Menschen nach Deutschland kommen, die vor Krieg und Terror fliehen müssen, vergegenwärtigt den Schmerz, den Krieg und Diktatur über Menschen bringen, sagte Feldmeier. Er erinnerte an die Opfer der beiden Weltkriege, an die Vertreibung und Aussiedlung der deutschen Bevölkerung aus russisch besetzten Gebieten und die vielen Kriegsgefangenen. „Heute müssen wir feststellen, dass die Menschen aus diesen schrecklichen Ereignissen nichts gelernt haben, dass überall auf der Welt gekämpft und das Menschenrecht mit Füßen getreten wird.“ Feldmeier mahnte an, nicht zu vergessen, dass Frieden nicht einfach geschenkt wird und jeder seinen Beitrag dazu leisten muss.

Den Trauergottesdienst in der Pfarrkirche zelebrierte Pfarrer i. R. Johann Six, musikalisch begleitet vom Musikverein mit der Schubertmesse und einem Trompetensolo von Werner Rist mit dem „Guten Kameraden“. Gott habe Freude am Frieden, erklärte Pfarrer Six. Bewegend wieder die Verlesung der Toten und Vermissten aus den beiden Weltkriegen in der Marktgemeinde. 138 Namen hatten Gerd Hornig und Albert Koller auf ihrer Liste.

Oberst a. D. Henner Wehn setzte eine erschütternde Szene aus dem Buch „Stalingrad bis zur letzten Patrone“ von Heinz Schröter vom Untergang der 6. Armee an den Anfang seiner Rede. Das war keine Naturkatastrophe, sondern ein von machtgierigen und skrupellosen Rassisten entfachtes Inferno, sagte Wehn.

Er erinnerte an die Machtergreifung der Nazis und ihre mörderische Diktatur, die mit dem Weltkrieg und 80 Millionen Toten endete.

Der Volkstrauertag sollte ein Weckruf sein: Verteidigt eure Demokratie und habt keine Angst vor der Zukunft.

Wehn stellte die Frage nach den christlichen Werten: „Ist unser Alltag noch christlich geprägt? Der Volkstrauertag sollte auch dazu genutzt werden, die christliche ,Kultur des Lebens‘ zu bewahren und Werte zu leben, um den Herausforderungen der Zukunft ohne Angst entgegenzusehen.“ Das Totengedenken am Kriegerdenkmal endete mit drei Böllerschüssen.

Bogener Zeitung 15.11.2016

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