Sanierung Hien-Sölde rückt näher - Freundeskreis tagte: Mittel aus Entschädigungsfonds und Kostenschätzung

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Sanierung Hien-Sölde rückt näher - Freundeskreis tagte: Mittel aus Entschädigungsfonds und Kostenschätzung

Die Voraussetzungen für den Beginn der Sanierungsarbeiten der historischen Hien-Sölde sind jetzt gegeben, erklärte Vorsitzende Maria Birkeneder anlässlich der Mitgliederversammlung des Fördervereins Freundeskreis Historische Hien-Sölde Mitterfels. Nach längeren Verhandlungen mit dem BRK konnte der Übertragungsvertrag im letzten Jahr notariell abgeschlossen werden. Die endgültige Umschreibung im Grundbuch werde in Kürze erfolgen, so Birkeneder. Inzwischen wurde von Architekt Herbert Weny eine Kostenschätzung erstellt, die Anträge für die Zuschussgeber werden bearbeitet und die öffentlichen Ausschreibungen vorbereitet.

Das Bayerische Denkmalamt habe zugesagt, dass die Finanzierung des verbleibenden Restbetrages durch den Entschädigungsfonds gesichert ist, so Birkeneder weiter. Doch müssten die Voraussetzungen im Rahmen des Denkmalschutzes erfüllt sein. Der Förderverein wird sich mit mindestens zehn Prozent an den Kosten beteiligen müssen. Dies könne durch finanzielle Mittel sowie durch eigene Arbeitsleistungen geschehen. Im Förderverein sei man jedoch optimistisch, dass dies erreicht werden kann. Einig war man sich auch, die Aufträge für die Sanierungsarbeiten vor allem an einheimische Firmen und Handwerker zu vergeben. Maria Birkeneder berichtete auch über weitere Aktivitäten des Freundeskreises im vergangenen Jahr, die dazu geführt hätten, dass nun an die Realisierung der Sanierung gedacht werden könne.

Auf großes Interesse stießen die Ausführungen von Oberkonservator Dr. Mette vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der die Bedeutung des historischen Gebäudes schriftlich würdigte. Nach einer Erläuterung der Geschichte der Hien­Sölde und ihrer Einbindung in das Gemeindeleben von Mitterfels kommt Dr. Mette zu folgendem Schluss: "Mit dem Anwesen Burgstraße 37 in Mitterfels hat sich einer der ältesten heute bekannten Blockbauten Niederbayerns erhalten. Bedenkt man, dass man noch vor 15 Jahren davon ausgegangen ist, dass Blockbauten nur in den seltensten Fällen bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückgehen, kann die um so vieles frühere Entstehungszeit der Hien-Sölde als echte Sensation der bäuerlichen Hausforschung betrachtet werden." Die Erhaltung und denkmalgerechte Instandsetzung des spätmittelalterlichen Baus sei damit von besonderem denkmalpflegerischen Interesse. Das Baudenkmal besitze für Niederbayern eine herausragende und überregionale Bedeutung. "Es ist geplant, seine Instandsetzung mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds maßgeblich zu fördern. Eine weitere Bezuschussung durch andere Fördergeber wird ausdrücklich befürwortet."

Vorstandsmitglied Gisela Diergardt wies darauf hin, dass ein Landshuter Hobby-Archivar umfangreiches Archivmaterial zur Hien-Sölde aus den verschiedenen Archiven zusammengetragen hat. Es belege die Geschichte der Hien-Sölde und ihrer Bewohner im Zusammenhang mit dem Gemeindeleben in Mitterfels bis ins 15. Jahrhundert. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen und ausgewertet seien, sollte die Bevölkerung mit einem Vortrag darüber informiert werden. Vorgesehen sind auch eine Präsentation im Internet und in überregionalen Medien sowie Spendenaktionen und die Werbung neuer Mitglieder.


[ Foto : Wartner ]