„Tag des offenen Denkmals“

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Großes Interesse an Burgmuseum und Hien-Sölde

Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ hatten beim „Tag des offenen Denkmals“ in Mitterfels mit der historischen Hien-Sölde und dem Burgmuseum zwei sehenswerte Denkmale ihre Türen geöffnet.

Schon ab 13 Uhr fanden sich in der Hien-Sölde viele Besucher ein, die von Maria Birkeneder und Elisabeth Vogl, beide Vorstandsmitglieder des fördernden Freundeskreises, durch das Haus geführt wurden.

Besonders beeindruckend fanden die Besucher die dicken Holzbalken in der „Stubn“, die wie die Balken der Außenwände nachweislich aus dem Jahr 1436 stammen. Sichtbar gemacht sind die verschiedenen Putzschichten, ein altes Schiebefenster und die früheren Feuerstellen. Großes Interesse fand auch die Ostansicht des Hauses, wo der alte Schrot (Balkon) und die traditionelle Bauweise mit Steinen und Balken gut sichtbar sind. Das Haus ist im Besitz des Fördervereins Historische Hien-Sölde, der darauf verzichtet, das alte Haus zu einem „Museum“ zu machen und es heute für Veranstaltungen nutzt.

Für das Burgmuseum, das während der Sommermonate jeden Mittwoch (15 bis 17 Uhr) und Sonntag (14 bis 17 Uhr) geöffnet ist, wurde von Fritz Binder eine Führung angeboten. Er begann bei der Sankt Georgs-Kirche, die mit Burgbrücke, Burganlage und Burggarten sowie dem rund 200 Jahre alten Gefängnistrakt des einstigen Landgerichtes ein sehenswertes Ensemble darstellt. Fritz Binder erzählte von dem Turmstumpf, der 1812 zusammenfiel, von dem kleinen Häuschen unter der Brücke, das bis in die Nachkriegsjahre bewohnt war, und vom Wehrgang, der eventuell wieder sichtbar gemacht werden könnte. Ein Tiefbrunnen, der bis ins Perlbachtal hinunter reichte, habe die Burgbewohner mit Wasser versorgt. Der frühere Gefängnistrakt ist heute Museum und bietet Sehenswürdigkeiten wie eine Gefängniszelle mit Turmverlies, Gefangenenhof und Zwinger. In den einstigen Zellen sind die Sammlungen von Museumsleiter Sepp Brembeck untergebracht, die das bäuerliche und handwerkliche Leben aus der Region widerspiegeln. Sehenswert ist auch der Raum mit der Einrichtung der alten Sankt-Georg-Apotheke. Die gesamte Burganlage ist heute im Besitz der Marktgemeinde. Im ehemaligen Amtsgericht ist die Verwaltung untergebracht. (erö)

 
Bogener Zeitung, 13.09.2016