Fachschulen als Sprungbrett für Weiterbildung - Gut besuchter Infotag an den staatlichen Berufsschulen – Anmeldung noch möglich
Neu ist der Name "Marianne-Rosenbaum-Schule" und Neues gibt es immer wieder zu erfahren am Mitterfelser Infotag der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, für Kinderpflege (Mitterfels) und Sozialpflege (Straubing).
Neu ist auch Zweigstellenleiter Michael Haaga, der seit Herbst 2013 die Geschicke der Schule in Mitterfels leitet. 120 Schülerinnen und Schüler besuchen zur Zeit die Schule, darunter sind auch einige junge Männer. Angeschlossen ist ein Schülerinnenwohnheim mit 45 Schülerinnen. Auch die Anmeldung für das Schuljahr 2014/2015 läuft: Benötigt werden das aktuelle Zwischenzeugnis oder das letzte Schulzeugnis sowie ein Bewerbungsschreiben und ein Lebenslauf mit Lichtbild.
Zum Infotag führten neben Michael Haaga auch Gesamtleiter Johann Dilger und seine Stellvertreterin Hermine Eckl die Gäste durch die Fachbereiche. In der Aula erläuterten Lehrkräfte die drei Ausbildungszweige, mit einem Stand und bunten Basteleien präsentierten sich die Schülerinnen des Wohnheims, das ebenfalls geöffnet war.
Im Fach Ernährung und Versorgung, früher Hauswirtschaft, gingen der Schule immer mehr Schülerinnen verloren, bedauerte Johann Dilger. Dabei seien die Weiterbildungschancen gerade in diesem Fach sehr günstig: Neben der staatlich geprüften Assistentin und der Hauswirtschafterin (nach drei Jahren) gibt es die Möglichkeit, bereits nachzweiJahren die Prüfung zur staatlich geprüften Helferin für Ernährung und Versorgung abzulegen.Schülerinnen mit mittlerem Bildungsabschluss können die genannten Ausbildungszeiten um ein Jahr verkürzen. Somit ergibt sich die Möglichkeit, die Ausbildung zur Helferin für Ernährung und Versorgung in nur einem Jahr abzuleisten, "ohne eine zweite Fremdsprache", betonte Dilger. Damit sei der Weg frei für die Berufsoberschule, für die Ausbildung an der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement sowie zur Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung an Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen. Gut laufe dagegen der Zweig Kinderpflege, auch im Hinblick auf die vielen Kinderkrippen, wo Fachkräfte benötigt werden, so Dilger.
Kreativität war in allen Fachbereichen angesagt. Mit einer Sonderausstellung "Crazy Wool" und interessanter Technik wurde gezeigt, wie flippig ein Kleidungsstück aus Wolle sein kann. Immer neue Anregungen holt sich Fachlehrerin Friederike Juknevicius auf Messen. Selbstgemachte Schlauchschals waren zu sehen, lustige Handpüppchen aus alten Socken und wundervolle Patchwork-Arbeiten. Für ganz Ungeschickte gibt es immer noch die gute alte Strickliesl, wobei die wichtige Koordination von Kopf und Hand geübt werden kann. Im Treppenhaus zieht sich ein Filmband mit der Geschichte der Namensträgerin Marianne Rosenbaum durch die Schule. Rosenbaum ist eine gebürtige Straubingerin, die sich mit künstlerischen Mitteln gegen Krieg und Nationalismus wendet.
Ein Raum stand ganz unter dem Motto "Plastik und seine Vermeidung". Als europäische "Umweltschule" greife man immer wieder Umweltthemen auf, betonte Schulleiter Michael Haaga. Wie sehr Plastik das moderne Leben bestimmt, war auf Infotafeln und an Ständen zu sehen. Da gab es Körbe voll Plastikflaschen, jede Menge Plastikmüll und -verpackung. Aber auch Alternativen wuren aufgezeigt mit einem Menü (fast) ganz ohne Plastikverpackung, mit selbst hergestellten Reinigungsmitteln und Kosmetika kann man den Plastikberg verkleinern. "Es geht uns darum, bei den Schülerinnen ein neues Bewusstsein für Umweltgefahren durch Plastikmüll und Plastikvermeidung zu wecken", betonte Haaga.
Auch in der Fachrichtung Kinderpflege gab es viel zu entdecken: Holzspielzeug statt Plastik, ein kleiner Zoo aus Stricktieren, handgefertigte Stoffpüppchen und nicht zuletzt ein interessanter Aufbau von verschiedenen Körpern wie Würfel oder Rhombe. Mit seinen modernen Möbeln, Geräten und Pflegemitteln bietet der Raum für Säuglingspflege neue Formen der Gruppenarbeit.
Schülerinnen im Bereich der ehemaligen Hauswirtschaft können jetzt unter mehreren Fachbereichen wählen: Grundversorung Senioren und Demenzkranke, Gastronomie und Hotellerie, Grundversorgung Kinder und Jugendliche, Bildung/Erziehung von Kindern, Grundkenntnisse für Tagesmütter werden vermittelt, die Betreuung Diabeteskranker und vieles mehr. Eine festlich gedeckte Tafel und ein Stand mit süßen und salzigen Kostproben demonstrierten unter anderem, was künftige Hauswirtschafterinnen alles können. Im Fachbereich Sozialpflege ging es um Pflege im weitesten Sinn, auch um die Bedeutung der Biografiearbeit mit Senioren und Demenzkranken. Diese Fachrichtung kann ebenfalls als Sprungbrett für eine berufliche Weiterbildung genutzt werden, betonte die Schulleitung. Bunt zeigte sich einmal mehr der Werkraum mit Gefilztem und Geklebtem, mit Keramik und Batikarbeiten und hübscher Osterdekoration. Demnächst soll ein Hochbeet im Garten eingerichtet werden, berichtete Fachlehrerin Barbara Knebl-Heinemann. Zum Abschluss der Infotour lud die 12. Klasse mit ihrem Bistro zu einem Imbiss ein. Hier hatten die Schülerinnen nicht nur ein feines, kleines Menü zusammengestellt, sondern auch für Blumenschmuck, Speisekarte und Service gesorgt.
Bildtexte:
Infotag Fachschule : Hier wird Michael Haaga fachmännisch Blut abgenommen.
Infotag Fachschule : Ein flippiges Kleidungsstück aus Crazy Wool zeigt Friederike Juknevicius.
Infotag Fachschule : Gesamtschulleiter Johann Dilger probiert leckere Snacks.